Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Das (große, mitunter auch ziemlich undurchsichtige) Geschäft mit und rund um das Auto wird immer globaler, immer weltumspannender. Ideen, Konzepte und sich daraus ergebende Entwicklungen im Automobilbau rücken immer mehr zusammen.

Die Woche über und nach Ostern hat das wieder einmal in beeindruckender Weise gezeigt. Bei der vor einigen Tagen zu Ende gegangenen New York International Auto Show ging es weniger um Strategien zur Elektrifizierung, zur Konnektivität und zum autonomen Fahren, sondern konkret um die anstehenden Herausforderungen der Branche mit herkömmlichen, konventionellen Modellen.

Am Donnerstag dieser Woche öffnete ganz im Osten unseres Planeten die Shanghai Motor Show, Chinas Portal zu allem, was sich rund um das Auto auf unserem Globus dreht, ihre Pforten. In dem Riesenreich, auf dessen Menschen-Potenzial und infolge auch auf dessen Kaufkraft sich seit Jahren alle großen Hersteller stürzen, wird dagegen das ganz große Zukunftsrad gedreht: Dort soll, auch mit Hilfe der deutschen Hersteller, der Weg in eine bessere, sowie Umwelt- und Ressourcen-schonendere Welt der Mobilität aufgezeigt werden.

Längst nicht mehr der deutsche Heimatmarkt, sondern China ist der größte Markt für die deutschen Autobauer. Und im Verbund mit anderen Technologie-Konzern zeigen Mercedes, BMW und der Volkswagen-Konzern mit allen seinen Marken, was mittlerweile und in Zukunft mit Apps, Konnektivität, Vernetzung und mobile Autonomie alles auf uns zufahren wird oder bereits angekommen ist.

Volkswagen hat im Vorgriff auf Shanghai mitgeteilt, dass man im Jahr 2025 bereits mindestens 1,5 Millionen reine Elektro-Fahrzeuge pro Jahr bauen (und natürlich auch verkaufen) will. Das zeigt die Richtung, in die (nicht nur) Europas größter Autobauer driftet. Und das bei einer Zulassungsquote der reinen Elektro-Fahrzeuge von unter einem Prozent im vergangenen Jahr. Da werden Siebenmeilen-Stiefel auf dem Weg zum angestrebten Ziel gebraucht werden.

Das Vorhaben, Autos, gleich welchen Antriebs, zu bauen und sie auch an den Endverbraucher weiterzugeben, wird aber und vor allem auch noch auf lokaler Ebene, direkt vor unserer Haustür gespielt. Und dort ist derlei Zukunftsmusik noch recht leise vernehmbar. Wenn ich sehe, dass in meinem Bekanntenkreis, in meiner Nachbarschaf, die Anschaffung eines gebrauchten Klein- oder Mittelklassewagens (als Benziner oder Diesel) derzeit die fast alleinige Option beim Autokauf sind, dann wird mir klar, dass die Zukunft zwar schon längst begonnen, die Vergangenheit, aber auch noch längst nicht zu existieren aufgehört hat.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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