Peugeot 5008: Geräumig variabler Löwe im SUV-Kleid

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Optisch ist der neue Peugeot 5008 ganz SUV, Allrad fehlt ihm jedoch gänzlich. Nach der erfolgreichen Einführung des 3008 im letzten Jahr wollen die Franzosen jetzt auch mit dem 5008 im boomenden SUV-Segment durchstarten. Immerhin ist jedes vierte neu zugelassene Fahrzeug in Europa ein SUV. Ab Ende März steht der 5008 in vier Ausstattungslinien (Access, Active, Allure und GT) als Fünf- oder Siebensitzer zu Preisen ab 24.650 Euro beim deutschen Handel parat. In diesem Jahr erwartet Peugeot in Deutschland noch 5.000 Käufer für den neuen 5008, der sich vom Van zum SUV gemausert hat.

Äußerlich kommt der Fünftürer mit erhöhter Bodenfreiheit (23 cm), waagerechter Motorhaube und hoher Gürtellinie daher. Die mit senkrechtem Kühlergrill und den schmalen Scheinwerfern im Raubkatzendesign verleiht dem Löwen ein starkes, dynamisches Gesicht. Auch wenn es keinen Allradantrieb gibt, kann sich der 5008 in Matsch und Schnee mit der Grip-Control-Schlupfregelung bewähren. Der neue Abenteuer-Franzose basiert – ebenso wie der 3008 – auf der Konzern-Plattform EMP2 und ist 19 Zentimeter länger als der 3008. Der 4.641 mm lange, 1.844 mm breite und 1.646 mm hohe Wagen bietet innen sehr gute Platzverhältnisse. Dank des Radstands von 2.840 mm ist der Raum im Fond nahezu gigantisch und vor allem sehr variabel. Die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe sind nicht nur bequem, sondern sind längs- (15 Zentimeter) und neigungsverschiebbar. Sie bieten auch Großgewachsenen jede Menge Beinfreiheit. Die aufpreispflichtigen Sitze sechs und sieben (800 Euro) in der dritten Reihe lassen sich im Kofferraumboden versenken und können kinderleicht in einem Stück aus dem Kofferraumboden entnommen werden. Die Sitze wiegen rund elf Kilogramm. Die dritte Reihe ist für Erwachsene allerdings nur auf kurzen Strecken zu empfehlen. Das Stauvolumen hinter der großen Heckklappe schluckt 100 Liter mehr als der Vorgänger. Je nach Sitzkonfiguration 780 bis zu 1940 Liter bei umgeklappten Sitzen in der zweiten Sitzreihe. Schön ist die niedrige Ladekante und optional ist eine sensorgesteuerte, elektrisch öffnende Heckklappe erhältlich.

Einmal Platz genommen fällt der Blick auf das kleine, oben und unten abgeflachte handliche Lenkrad und das serienmäßige virtuelle Cockpit, daneben befindet sich das Touchscreen-Mitteldisplay mit darunterliegenden Direktwahltasten für einen schnellen Zugriff auf die Komfortfunktionen wie Klima, Navigation, Audio, Telefon und mobile Apps.

Bei den Motoren kommen alte Bekannte zum Einsatz. Die Palette umfasst – wie beim 3008 – einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit 130 PS und einen 1,6-Liter-Turbo-Vierzylinder, der 165 PS leistet. Außerdem stehen noch drei Dieselaggregate mit 1,6-Liter und Zweiliter Hubraum in den Leistungsstufen 120 PS, 150 PS und 180 PS parat. Die Normverbrauchswerte liegen zwischen 5,1 und 6,1 Liter bei den Benzinern. Die Selbstzünder benötigen 4,2 bis 4,8 Liter. Für erste Testfahrten stand der 150 PS starke Zweiliter-Turbodiesel in der Allure-Version (ab 34.050 Euro) zur Verfügung, dessen Drehmoment-Bestwert von 370 Nm bei 2000 Umdrehungen anliegt. Der rund 1,7 Tonnen schwere Franzose sprintet in 9,6 Sekunden auf Tempo 100 und kapituliert erst bei 207 km/h. Die Kraft wir serienmäßig mittels einer knackig zu schaltenden Sechs-Gang-Schaltung auf die Vorderräder gebracht. Laut Hersteller konsumiert der 150 PS starke SUV 4,6 Liter, unser Verbrauch lag bei 6,5 Liter. Positiv aufgefallen ist eine gute Durchzugskraft und ein gut abgestimmtes Fahrwerk. Leider gibt es für den 150 PS-Diesel kein Automatikgetriebe. Interessant ist auch der Dreizylinder mit 130 PS (ab 24.650 Euro), für den es wahlweise eine gut schaltende Sechsgang-Automatik (ab 29.650 Euro) gibt. Das Zusammenspiel von Turbolader und Direkteinspritzung ergibt eine gute Leistungsentfaltung. Der Dreizylinder erreicht sein maximales Drehmoment von 230 Nm bei 1750 min-1 und meistert den Spurt von Null auf Tempo 100 in 10,4 Sekunden. Bei Tempo 188 ist dann Schluss. Sein Benzinkonsum wird mit 5,2-Liter laut Hersteller angegeben. Auf ersten Testfahrten lag unser Verbrauch bei 7,9 Liter. Der 1,2-Liter ist erstaunlich geschmeidig und fährt laufruhig. Bei Langstreckenfahrten auf der Autobahn wünscht man sich allerdings etwas mehr Leistung.

Bereits das 5008 Basismodell hat serienmäßig unter anderem eine Klimaanlage, Frontkollisionswarner, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung an Bord

Text: Ute Kernbach
Fotos: Peugeot

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