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Er war so exaltiert, genau das war sein Flair. Das hätte für den Interpreten auch ein Song in eigener Sache sein können. Tatsächlich aber ging es, der Titel sagt's, um Mozart: Rock Me Amadeus. Heute wäre Falco, der die Hommage sang, 60 Jahre alt geworden. Grund genug für eine umfassende Werkschau über den Österreicher, der in wenigen Jahren eine atemberaubende Karriere schaffte – auch jenseits der Alpenrepublik.

Drah di net um/der Kommissar geht um – die Neue Deutsche Welle hatte ihn, wie so viele andere, hochgespült. Aber: Trotz eines späteren Karrieretiefs blieb Hans Hölzl, wie er bürgerlich hieß, auch dann noch, als viele NDW-Sternchen längst wieder in der Versenkung verschwunden waren. Gewagte Texte, eine gute Hand für Showeffekte, eine unverwechselbare Stimme, die den bekannten Schmäh in einer Art verschärfter Version darbot – das hatte Substanz. Und Falco-Exegeten durften sich im Entschlüsseln üben: Den Schnee, auf dem wir alle talwärts fahren, kennt heute jedes Kind – war das etwa ein Loblied auf den Wintersport, ein Schifoan 2.0? Man konnte da sehr geteilter Meinung sein… und mit Jeanny schaffte er es mancherorts sogar auf den Radio-Index.

Was man noch von ihm zu erwarten gehabt hätte, zeigte nicht zuletzt sein posthum erschienenes Out Of The Dark. So macht die Werkschau zum 60. vor allem deutlich: Der Mann fehlt – als Musiker mit Ideen, als Sänger, der sich immer wieder Neues vornahm, ja, als einer mit dem Flair des Exaltierten. Wenige Tage vor seinem 41. Geburtstag ist Falco 1998 an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben.

Falco: Falco 60. (Ariola)

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