Buchtipp – Walter: Herz-Resonanz-Coaching

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Nimm dir das doch nicht so zu Herzen!, Wie kann man nur so herzlos sein!, Er wirkt auf den ersten Blick etwas kühl, ist aber ein total herzlicher Mensch! … Eigenartig: Kaum ein menschliches Organ steht für unterschiedliche Gefühle in der Alltagssprache so sehr wie das Herz. Und doch hat man Erkrankungen dieses Organs lange Zeit mehr oder minder ausschließlich im Hinblick auf die Pumpe gesehen, entsprechend reguliert und/oder operiert.

Das hat alles seine Berechtigung. Dennoch geht auch die Schulmedizin zunehmend den Weg, die Lebenssituation des Herz-Patienten zu berücksichtigen: Welche Ereignisse mögen zur Erkrankung beigetragen haben? Welche tun es noch? Und: Wie viel Belastung ist zumutbar, ja, sogar gut, welche ist kontraproduktiv?

Ganz konsequent in der Analyse von Lebensläufen im Zusammenhang mit dem Herzen in seiner komplexen Bedeutung geht Claus Walter vor. Anhand zahlreicher Fallbeispiele – darunter auch ein zunächst alltäglich anmutender Wildunfall – identifiziert er Muster, die uns prägen bzw. geprägt haben. Er beschreibt sehr konkret bis ins Detail Verhaltensweisen, die man sich zu Herzen nimmt, etwa Bosheiten oder Ängste – vieles, was Walter beschreibt, mag man zunächst als harmlos abtun, als unvermeidliche Begleit-Lasten im Alltag. Während der Körper längst andere Signale setzt. Mit vielen Übungen, einer Lebenslandkarte des Menschen und dem Lebensrucksack erleichtert er das Verständnis für seine Überlegungen und die individuelle Anwendung.

Man muss Claus Walters Überzeugungen nicht bis ins Kleinste teilen. Es lohnt sich aber, sich mit ihnen – ehrlich! – auseinanderzusetzen. Gerade da, wo es beim ersten Lesen übertrieben oder kleinlich wirken mag. Übrigens: Ausgerechnet der Lebensrucksack erinnert an eine therapeutische Methode, die sich tatäschlich bewährt hat – die Transaktions-Analyse.

Claus Walter: Herz-Resonanz-Coaching. Mankau Verlag; 18,90 Euro.

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