CD-Tipp – Kennedy: My World

Beitragsbild
Foto 1

Ehm … bitte? Nee, kein Druckfehler: Nigel Kennedy ist am 28. Dezember 2016 sage und schreibe 60 Jahre alt geworden. Jaja, der Mann, bei dessen Anblick als Geigen-Punk Klassik-Puristen die Haare ebenso zu Berge gestanden haben wie die des Künstlers auf dem Cover seiner Vivaldi-Einspielung der Vier Jahreszeiten. Aber beim Hören der ersten Töne haben sich die Haare besagter Puristen wohl doch wieder gelegt. Der Brite, der so unkonventionell daher kam, spielte einfach sagenhaft gut.

Das tut er bis heute. Und er ist ein Grenzgänger geblieben zwischen Klassik, Rock und Jazz. Nigel Kennedy hat sicher maßgeblich dazu beigetragen, dass sein Instrument, die Violine, als cool gilt. Und nicht mehr als das Vergnügen bezopfter, braver Mädchen, pardon.

Zum runden Geburtstag führt er uns in seine Welt – My World eben. Und die ist inspiriert von Vorbildern, denen Kennedy seine Eigenkompositionen widmet: Isaac Stern, Stéphane Grappelli, Yehudi Menuhin … er, der längst Kult ist, geht seinerseits ganz bescheiden zurück zu seinen Wurzeln. Begleitet wird er immer vom Oxford Philharmonic Orchestra und gelgentlich von einer Rockband aus im Genre erfahrenen Musikern. Das Resultat ist eine gewohnt faszinierende Mixtur der Stile. Er spricht sich nicht nur gegen die Anmutung der E-Musik als trostlos aus – Nigel Kennedy beweist, dass es anders geht.

Nigel Kennedy: My World. (Edel Kultur)

Scroll to Top