Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Das heute zu Ende gehende Jahr war auch rund um das Automobil wieder voller spannender, mitunter sogar unerwarteter Geschichten. Dabei ging es nicht nur um neue Modelle, die in allen möglichen Segmenten auf den Markt kamen. Es ging auch nicht nur um die Debatte ob – und wenn ja, wann – der Verbrennungsmotor ausgedient haben mag. Und es ging auch nicht nur um die Diskussion, ob die deutsche Auto-Industrie denn nun den Zug der Zeit bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen verschlafen habe. Von der seit September des vergangenen Jahres anhaltenden leidigen Affäre um die Manipulation an VW-Dieselaggregaten ganz zu schweigen.

Viele mitunter auch wunderliche und skurrile Geschichten um das Automobil spielten sich vielmehr im kleinen, oft sehr privaten Bereich ab. Und hatten dabei für die Betroffenen weit mehr Auswirkungen und Folgen als die Einführung eines neuen Mittelklassewagens oder eines sündhaft teuren Cabriolets für den Hersteller. So wie in dieser Woche, ausgerechnet noch am Heiligen Abend, ein Vorfall, der sich auf einer der größten deutschen Nord-Süd-Achsen, der Autobahn A3, abspielte.

Dort hatte am 24. Dezember, so meldete die Nachrichtenagentur dpa noch am gleichen Tag, ein 62-jähriger Brite einen mit mehreren Tausend Euro gefüllten Geldbeutel verloren. Wie er das angestellt hatte? Nun, zumindest war er mit seinen Gedanken weder beim Tanken noch bei seinem Geldbeutel als er eine Raststätte an der A3 bei Würzburg besuchte. Warum auch immer legte er nach dem bezahlen seine Geldbörse auf das Dach seines Fahrzeugs und machte sich dann weiter auf in Richtung Winterferien.

Die These, dass es durchaus sicherere Aufbewahrungsstätten für prall gefüllte Geldbeutel gibt, als zugigen Autodächer bei Tempo 100 auf einer deutschen Autobahn, bestätigte sich alsbald. Denn leise rieselten die Geldscheine vom Fahrtwind getragen durch die fränkische Luft und machten sich selbstständig. Den Fahrer focht das wohl eher weniger an. Wahrscheinlich deshalb, weil er es ohnehin nicht bemerkte.

Das jedoch war bei einigen Verkehrsteilnehmern auf der A3 der Fall, die sich im Sog des spendablen Briten befanden. Die hielten an und sammelten einige der Scheine ein, die da „vom Himmel hoch“ auf die Menschheit hernieder flatterten. Die alarmierte Polizei, so meldete die Deutsche Presseagentur, habe lediglich einen Teil der Summe sicherstellen können. Was mich verwundert ist die Tatsache, dass die Beamten überhaupt noch irgendwas von dem unfreiwilligen Geschenke-Segen am Heiligen Abend hatten aufsammeln können.

Drum merke: Wer seine Mitmenschen unbedingt mit etwas Barem glücklich machen will, der sollte sich für eine etwas weniger spektakuläre Vorgehensweise entscheiden. Denn erstens fährt man dann nicht dem glücklichen Gesichtsausdruck der Beschenkten davon, weil man diesen nicht wahrnehmen konnte. Und zweitens könnten die flatternden Scheine auch noch als mutwillige Verkehrsgefährdung ausgelegt werden. Was dann noch ein paar zusätzliche „Penunzen“ kosten würde. Aber auf die käme es dann bestimmte auch nicht mehr an.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende, aber vor allem auch ein erfolgreiches Jahr 2017 mit vielen PS-Geschichten. Im Großen wie im Kleinen.

Ihr Jürgen C. Braun

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