Test-Tour: Fiat Panda Cross 4X4 1.3 Multijet

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Vom Fiat Panda, der seinerzeit als tolle Kiste beworben wurde, gibt es mittlerweile unzählige Versionen. Eine der am meisten unterschätzten, aber in Form und Funktion sehr auffälligen und effektiven Derivate, ist der Panda Cross. Was aussieht wie ein Matchbox-Auto auf einer großen Bodenplatte ist ein Kleinstwagen mit ganz erstaunlichen Vorteilen und Vorzügen. Denn obwohl er aussieht wie ein Spielgerät für groß gewordene Kinder oder Erwachsene, die im Grunde ihres Herzens Kinder geblieben sind, ist er mit der Technik eines auf den Zweck ausgerichteten Alltags-Fahrzeugs ausgestattet. Kargheit kann in diesem Falle zum Trumpf werden.

Eines galt und gilt bisher für jeden Panda, egal ob beplankt, als wolle er als leibhaftiger Hannibal-Erbe die Alpen erobern, oder eben nur als braver Mini-Transporter für Mensch und Material, oder auch als Panda 4X4. Der Kleinste im Bunde der italienischen Cinquecento-Fraktion durfte nie langweilig wirken: Er sollte jene Klientel anziehen, die sich für einen Schuss automobiler Lederstrumpf-Romantik entschieden hatten und dennoch auf die aktuelle Technik nicht verzichten wollten. Der Panda glänzt auch in dieser Ausführung mit seinem eher quadratisches Würfelmaß: 1,60 Meter Höhe und 1,67 Meter Breite. Womit wir auch schon weg von der Form und hin zu der Funktion gelangen: Denn der Panda Cross verfügt über einen längs verlaufenden Tunnel, in dem die Motorkraft an die Hinterachse weiter gegeben wird. Hoch oben am Schaltknüppel ist ein Drehrad mit dem Zuversicht einflößenden Namen Terrain Control angebracht. Dieses Feature sorgt für die Verteilung der Antriebskräfte. Zwar gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten der Inbetriebnahme, belässt man es am besten in der sogenannten Auto-Stellung. Sie garantiert den permanenten Transport der Motormomente, wobei das System auf Schlupf reagiert. Zunächst auf die auf fester Bodenbeschaffenheit ausschließlich angetriebenen Vorderräder.Dreht nun auch nur ein einziges Rad durch, wird Kraft auf die Hinterräder übertragen. Bei diesem Vorgang greift die Bremse am durchdrehenden Rad und reduziert dort die Motorleistung, wo sie sonst zu nutzloser Drehgeschwindigkeit mutierte. Solange, bis das Rad wieder greift und für Traktion sorgt. In Zusammenarbeit mit der ansehnlichen Bodenfreiheit von 160 Millimeter sowie den wuchtigen Unterbodenblechen unter dem gesamten Körper des Fahrzeugs wird so auch beim Klettern und Kraxeln mit dem drehfreudigen und äußerst kultivierten Dieselmotor für entsprechenden Vortrieb gesorgt.Keine Kompromisse machen die Italiener übrigens bei der umfangreichen Sicherheitsausstattung. So sind Kopfairbags für vorn und hinten ebenso Standard wie eine Bergabfahrhilfe. Für 440 Euro Aufpreis gibt es sogar einen City-Notbremsassistenten, der Auffahrunfällen entgegenwirkt. Zusätzliche Kaufargumente sind zudem der kleine Wendekreis und das geringe Gewicht des Panda mit lediglich 1224 Kilogramm.

Unser Fazit: Der Fiat Panda Cross ist ein Fahrzeug für Menschen, die sich einen Schuss Individualität auch außerhalb des sogenannten urbanen Umfeldes wünschen. Das gilt nicht nur für die optische Erscheinung, sondern setzt sich auch bei den technischen Voraussetzungen fort. Der Kleine ist kein „kastrierter Soft-SUV“, sondern erfüllt seine ultimativen Herausforderungen auch unter schwierigsten Bedingungen. So macht er nicht nur richtig Spaß, sondern ist – zieht man das eingeschränkte Platzangebot ab – eine wirkliche Alternative für den Ritt über Stock und Stein. Auch und vor allem zu winterlicher Jahreszeit.

Technische Daten Fiat Panda Cross 4X4 Multijet

Ausführung: Viersitziger Kleinstwagen
Länge / Breite / Höhe: 3,70 / 1,66 / 1,64 Meter
Motor: 1,3 Liter Multijet Start & Stopp
Leistung: 95 PS
Höchstgeschwindigkeit: 168 km/h
Hubraum: 1248 ccm
Antrieb: permanenter Allradantrieb
Getriebe: manuelles Fünfgang-Getriebe
Verbrauch (Fiat/eigener Wert): 4,5 / 5,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer
Kofferraumvolumen: 225 Liter
Preis: ab 19.500 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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