Weltmeister Ogier startet zur WRC 2017 mit Ford

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Die drängenste Frage der Rallye-Welt wurde diese Woche endlich beantwortet. Sébastian Ogier, der aktuelle WRC Weltmeister, hat sein Cockpit für die Saison 2017 gefunden. Er wird mit seinem Co-Piloten Julien Ingrassia den brandneuen Ford Fiesta RS WRC von M-Sport über Asphalt, Schotter und Schnee treiben.

Nachdem der vom Abgas-Skandal gebeutelte VW-Konzern seinen Rückzug aus dem kostenintensiven Rallye-Zirkus verkündete, gab es große Fragezeichen. Was wird aus den höchst erfolgreichen Fahrern, die bisher den Klassenprimus Polo R WRC pilotierten? Nachdem Ogier auf VW eindrucksvoll den WM-Titel einfuhr, war bei ihm allerdings nicht die Frage, ob er ein neues Team findet, sondern nur welches. Als letzten Freitag (09.12.16) der von M-Sport zu 95% neu entwickelte Ford Fiesta RS WRC präsentiert wurde, fragte man sich, wer diesen denn nun fahren sollte. Über Ogier wurde spekuliert, Fahrer wurden aber noch keine genannt.

Am darauf folgenden Montag, den 12.12.16 wurde endlich die Katze aus dem Sack gelassen. Neben dem französischen Gespann Ogier/Ingrassia sicherte sich Ford für den zweiten Fiesta Publikumsliebling Ott Tänak. Der Este, der von den Rallye-Fans zum Fahrer des Jahres 2016 gekürt wurde, wird von Landsmann Martin Järveoja co-pilotiert.

Der neue Fiesta von M-Sport profitiert von den neuen Regularien, die für die WRC ab 2017 gelten. Um den Rallyesport in der Breite wieder attraktiver zu machen, dürfen die Autos nun bis zu 380PS haben. Bisher war bei runden 300 Pferden Schluss. Außerdem ist die erlaubte Breite für die Karosserie vergrößert worden, was an den ausladenden Schwellern und Spoilern des Fiestas gut zu erkennen ist. Neben dieser optischen Maßnahme dürfen die World Rallye Cars auch höhere Geräuschemissionen von sich geben, was für eine gesteigerte Gänsehaut-Atmosphäre bei den Wertungsprüfungen sorgen dürfte.

Der neue M-Sport Fiesta trägt als Herzstück einen 1,6 Liter Vierzylinder EcoBoost-Motor. Der Garrett-Turbolader, der laut den neuen Fia-Richtlinien einen erweiterten Luftmengenbegrenzer von 36 mm tragen darf, pusht die Leistung auf 380 PS und 450 NM Drehmoment. Der permanente Allradler bringt die Leistung über ein neu entwickeltes sequenzielles Sechsgang-Getriebe, das über Wippen am Lenkrad geschaltet wird, an die Pneus. Für die Dämpfung sorgen McPherson-Federbeine mit Reiger-Stoßdämpfern.

Ford strebt mit dem neuentwickelten Fiesta RS WRC und der hochkarätigen Fahrerbesetzung Ogier und Tänak nichts geringeres als WM-Siege an. Die Konkurrenz schläft allerdings nicht und ist ebenfalls bestens gerüstet. Das verspricht viel Spannung für die Rallye-Weltmeisterschaft 2017.

Text: Max Schneider
Fotos: M-Sport

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