Buchtipp – Heimann u.a.: Automobile Design Graphics

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Autokauf anno 2016 – einfacher denn je. Wenn's ein Neuwagen sein soll, bieten nahezu alle Hersteller im Internet die Möglichkeit, den eigenen Traumwagen zu konfigurieren. Allenfalls Familiensituation und Budget sind dann noch Korrektive. Und auch für den Gebrauchten bieten sich im World Wide Web entsprechende Portale zum Zwecke der Suche.

Der üppig aufgemachte Bildband Automobile Design Graphics führt uns in eine ganz, ganz andere Art der Autowerbung, folglich auch in eine andere Zeit – und auf einen anderen Kontinent: Aufgezeigt wird die Werbung für Automobile in den USA von 1900 bis 1973, also von der beginnenden Blütezeit der individuellen Mobilität bis zur Ölkrise.

Internetfans (und als Nutzer bin ich selbst einer) mögen mir verzeihen: Ohne den Nutzen elektronischer Medien zu bestreiten, bieten aufwändig gestaltete Werbeplakate dem Auge des Betrachters doch ganz andere Möglichkeiten. Zeichner ergänzten mit ihren Werken die reinen Fotos, so dass umso klarer wurde, welche Klientel mit dem jeweiligen Vehikel angesprochen wurde – hier der einfache Mann, der's zweckmäßig haben möchte, dort der etwas betuchtere Kunde, der sein Wunschfahrzeug auch für lange Reisen nutzen wollte.

Die prägnant-kurzen Texte sind in drei Sprachen veröffentlicht (Deutsch, Englisch und Französisch). So werden nicht nur verschiedene Abschnitte der Geschichte lebendig, sondern wird wie nebenbei auch eine aus heutiger Sicht verblüffende Tatsache vor Augen geführt – wie viele unterschiedliche Hersteller sich doch bisweilen am Markt behaupteten. Cadillac und Ford kennt man natürlich bis heute – aber wie sieht es mit Namen wie Ruxton und Kaiser aus?

Fazit: Wer Autos liebt und sich für Werbung als Form der Kommunikation interessiert, wird dieses Buch als wahre Fundgrube mögen. Mit Blick auf Weihnachten und mit Verweis auf die üppige Aufmachung und den (angemessenen!) hohen Preis auch ein Geschenktipp.

Jim Heimann u.a.: Automobile Design Graphics. Taschen Verlag; 39,99 Euro.

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