CD-Tipp – Krug: Da bist du ja

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Es ist ein trauriger Anlass, auf diese CD (nochmals) hinzuweisen: Manfred Krug ist am 21. Oktober 2016 79-jährig gestorben.

Als diese CD erschien, fragten die meisten Interessenten freilich: Manfred wer? Der damals 42-Jährige, 1977 aus der DDR ausgereist, nachdem er als Künstler mehrfach mit der Staats-Obrigkeit zusammengerasselt war und sich schließlich offen gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns gestellt hatte, fing in der Bundesrepublik wieder ganz bei Null an.

1979 erschien die LP Da bist du ja. Angesagt war freilich vor allem Disco, es konnte gar nicht bunt, schrill und künstlich genug sein, eine florierende Liedermacherszene gab es eher im Stillen. An ihr hatte das Label Intercord maßgeblichen Anteil, bei dem so namhafte Vertreter des Genres wie Joana, Reinhard Mey und Stephan Sulke unter Vertrag waren.

Und eben Manfred Krug, auf dem Cover mit Schiebermütze, Hemd und Jeans, einer, mit dem man eher spontan einen trinken geht, statt ihn auf Distanz zu bewundern. So nahm er quasi schon im LP-Debüt vorweg, was ihn später zu einem der beliebtesten Künstler der Bundesrepublik und später im wiedervereinigten Deutschland werden ließ: Eine markante Stimme, klare Ansagen in den Texten, kein großes Brimboirum – einer, der nahbar wirkte, ohne distanzlos zu sein. Grund genug, Da bist du ja mal (wieder) zu hören.

Manfred Krug: Da bist du ja. (Intercord)

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