Test-Tour: Mini Cooper SD Cabriolet

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Die letzten Sonnenstrahlen des Jahres mit einem echten Kultauto verbringen? Im wahrsten Sinne des Wortes reizende Aussichten aus einem Fahrzeug genießen, das den viel zitierten Lifestyle, eine frische Optik und einen für ein offenes Spaßmobil ungewöhnlichen Antrieb miteinander verbindet. Vor diesem Hintergrund der Fahrbericht mit dem Mini Cooper SD Cabrio.

Aus dem reichhaltigen Karosserie-Angebot der britischen BMW-Tochter das Passende zu finden, fällt nicht leicht. Wenn man sich dann zwischen all den Versionen von kompakt, Anzahl der Passagiere, über Kombi bis SUV Light und Cabriolet schließlich für die Frischluft-Variante entschieden hat, dann bleibt immer noch die Frage der Motorisierung zu beantworten. Ein offener Mini mit dem leistungsstärksten Diesel als Herz, passt das zusammen? Unsere (vorweg genommene Antwort): Wer verrückte, verzückte, kompakte, Cabrios liebt, der liebt auch Mini. Und wer Mini liebt, der mag auch den SD.
Wer sich in ein Mini Cabrio setzt, der weiß in der Regel, was auf ihn zukommt: An guten und an weniger guten Eigenschaften. Wie dem Gepäckraum von 215 Litern und der Heckklappe, die man mit Gepäckstücken bis zu 80 Kilogramm belasten darf. Aber es ist eben alles eine Frage der Philosophie, der Ausrichtung eines Fahrzeugs: Niemand wird sich beim Kauf eines solchen Fahrzeugs ernsthaft an Anzahl und Größe der mitzunehmenden Gepäckstücke orientieren.
Und wer (meist) zu zweit unterwegs sein möchte, das Sommer-Ambiente (oder wie in unserem Falle die letzten Oktober-Strahlen) genießen möchte, der freut sich auf ein Automobil mit echt britischem Understatement und dem Fahrvergnügen eines Go-Karts. Er goutiert große, ungewöhnliche Rundarmaturen. Er erfreut sich an knuffigen, griffigen, haptisch angenehmen Bedienelementen und registriert erfreut die gut sicht- und lesbaren Angaben im Head-Up-Display. Hinzu kommt eine äußerliche Optik des Wagens mit der mittigen Doppelrohr-Auspuffanlage, und den runden Glubschaugen, die jedermann (und alle Frauen sowieso) vergnüglich anlächeln. Oder auch die kleinen, aber feinen Alleinstellungsmerkmale wie den eingewebten Union Jack auf der Stoffmütze des Mini. Very british eben. Genau deswegen möchte man ein Mini Cabriolet. Und verschmäht es nicht etwa, weil man keinen Kühlschrank damit transportieren kann. Für zwei große, nicht gerade überladene Reisetaschen reicht es zudem in jedem Fall.

Und was sagt unser Selbstzünder unter der Motorhaube als Antriebsquelle zur geballten Form des automobilen Frischluft-Vergnügens? Zugegeben: Beim Kaltstart, und dieses Wort ist Mitte Oktober durchaus persönlich zu nehmen, merkt man schon, dass man es nicht mit einem Vertreter der Otto-Fraktion zu tun hat. Doch ist man mit dem Diesel-Triebwerk erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes warm geworen, dann kommt (Fahr)freude auf.
Auf den kurvigen Landstraßen des westlichen Hunsrücks ist der Diesel-Mini mit seiner breiteren Spur und seinen 170 PS sowie einem sanft und ruckfrei agierenden Automatik-Getriebe erst richtig zu Hause. Die vom Hersteller angegebene Höchstgeschwindigkeit von 218 km/h tritt da in der Bewertungsskala zurück. Viel wichtiger sind der Durchzug des Triebwerks, das Drehmoment von 360 Newtonmetern bei 4.000 Umdrehungen und die Tatsache, dass dieser flotte Selbstzünder in weniger als acht Sekunden (7,7 sollen es genau sein) von Null auf 100 sprintet.

Das Stoffverdeck ist binnen weniger Sekunden über einen Schalter am Dachholmen abgelegt. Mit dem Mini Cabriolet genießt man zudem bei herunter gelassenen Seitenscheiben aufgrund der steil stehenden Windschutzscheibe das offene Fahren besonders. Irgendwie wird man so das Gefühl nicht los, als sitze man weiträumig und ungestört von allen möglichen Barrieren und Beschränkungen im Freien. Wer sich sein Mini Cabriolet personalisieren und individuell gestalten will, der findet dazu in der reichhaltig bestückten Zubehörliste unendlich viel Gelegenheit. Verzichtet man auf solches Gebaren, beginnt die Preisliste für das Mini Cooper SD Cabriolet bei 32.150 Euro.

Technische Daten Mini Cooper SD Cabriolet

Ausführung: viersitziger offener Kompaktwagen
Länge / Breite / Höhe: 3,85 / 1,50 / 1,41 Meter
Leergewicht: 130 Kilogramm
Kofferraum: 215 Liter
Motor: Vier-Zylinder Diesel
Leistung: 125 kw / 170 PS
Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h
Null auf 100: 7,7 Sekunden
Schadstoffklasse: Euro 6
Preis: ab 32.150 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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