Test-Tour: Audi TTS Roadster

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Der TT ist so etwas wie die sportlich-dynamische Stilikone von Audi. Als offener Zweisitzer war er in diesem sonnenverwöhnten September demzufolge auch das ideale Fahrzeug für unsere Testtour.

Audi fahren ist – je nach Modellreihe – nicht nur eine Frage des kommoden und schnellen Autofahrens, sondern auch eine optische Prestige-Angelegenheit. In diesem Falle besonders. Auch wenn der TT die aggressiven Stilelemente seiner frühen Jahre gegen eine etwas breitere und saturierte Attitüde eingetauscht hat, so ist er doch immer noch ein beliebtes Motiv für diverse Handy-Fotos. Wer macht da nicht Platz? Satt und breit auf den Asphalt gepresst, markanter Single-Frame-Grill, gefährlich markante Schlitzaugen für die Scheinwerfer, Luftkästen so groß eine Backofen-Tür! Ob mit oder ohne Stoffmütze: Da kommt Dominanz rüber. Wobei die offene Variante ohne Verdeck deutlich mehr optischen Genuss erzeugt.

Eine Dominanz, die in unserem Falle noch einmal etwas geschärft ist. Bis zur elektronisch abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h hat ein 310 PS starker, aufgeladener Vierzylinder das Sagen. In Verbindung mit dem quattro-Antrieb und der knackigen S-Tronic ist das ein echtes Pfund in Sachen ungebremstes, aber auch ungemein sicheres Fahrvergnügen. Eines, das auch bei plötzlichen Launen der Natur nicht hastiges und unüberlegtes Eingreifen erfordert. Denn: Das Verdeck schließt und öffnet innerhalb von zehn Sekunden. Notfalls auch während der Fahrt bis zu 50 km/h, ohne dass die Mitfahrer dabei die Verwindungssteifigkeit der Karosserie in Frage stellen. Zudem sorgt eine Kopfraumheizung auch dann für angenehme Temperierung, wenn wir nicht gerade zwischen Mosel, Eifel und Hunsrück einen „Jahrhundert-September“ erleben durften.

Der TT gibt sich als Biedermann für das satte Cruisen, aber auch als „zärtlicher Rabauke“: Dann nämlich, wenn bei etwa 4.000 Umdrehungen die Auspuffklappen öffnen und ein laut vernehmbares, wuchtiges Poltern die Insassen vor leiser Autobahn-Melancholie bewahrt.

Die wahren fahrerischen Qualitäten des TTS Roadster offenbaren sich nicht nur über die Schalt-Paddel, die äußerst direkt übersetzte Lenkung, die zweite manuelle Schaltkulisse oder die tiefe, genüssliche Position in den engen Sportsitzen. Zum Ausnahme-Roadster macht diese Variante der quattro-Antrieb, der den Basismodellen abgeht.

Wenn im engen, rasant angegangenen Kurvengeschlängel runde 400 Newtonmeter über den Fahrer herfallen und mächtig an den Vorderrädern zerren, dann darf der geneigte Conducteur erfreut zur Kenntnis nehmen, dass Traktion für dieses Fahrzeug und diese Technik kein Geheimnis ist. Und auch das ist Prestige. Nicht nur die Optik.

Technische Daten Audi TTS Roadster

Ausführung: zweisitziger offener Sportwagen
Länge / Breite / Höhe: 4,19 / 1,83 / 1,35 Meter
Leergewicht: 1.500 kg
Antrieb: Allradantrieb permanent
Kofferraumvolumen: 280 Liter
Motor: Vierzylinder, turboaufgeladen
Leistung: 310 PS
Hubraum: 1.984 ccm
Getriebe: Automatik, S-tronic
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Kraftstoffverbrauch: (eigene Angabe / Audi) 9,2 / 6,9 Liter/100 kmAbgasnorm: Euro 6
Preis des Testfahrzeugs: 69.625,00 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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