Porsche gewinnt das WEC-Debüt in Mexiko

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Die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) haben das packende Sechsstundenrennen in Mexiko-Stadt gewonnen. Durch den Sieg des 919 Hybrid beim fünften von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC baut Porsche die Tabellenführung in der Herstellerwertung weiter aus. Das Trio Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) kam am Samstag auf Platz vier ins Ziel und vergrößerte seinen Vorsprung in der Fahrer-WM. Die schnellste Rennrunde auf dem 4,304 Kilometer langen und gut besuchten Formel-1-Kurs fuhr Hartley im 114. Umlauf in 1.25,880 Minuten.

Insgesamt stehen für den zukunftsweisenden Porsche 919 Hybrid-Prototypen seit dem Debüt 2014 nun elf Rennsiege zu Buche. In der laufenden Saison sind es inklusive der 24 Stunden von Le Mans bereits vier erste Plätze. Für Bernhard/Hartley/Webber ist es der insgesamt sechste WEC-Erfolg. In der Herstellerwertung führt Porsche nun mit 201 Punkten vor Audi (158) und Toyota (112). Dumas/Jani/Lieb besitzen jetzt 41 Zähler Vorsprung in der Fahrerwertung.

So lief das Rennen für die Startnummer 1:Brendon Hartley startet von Platz vier, überholt seinen Teamkollegen Marc Lieb in der ersten Kurve und setzt sich hinter die beiden Audi. In der 21. Runde überholt er die Nummer 7 (André Lotterer) und ist Zweiter. Nach 35 Runden zieht Hartley während einer „Full-Course-Yellow“-Phase einen Boxenstopp vor und übergibt an Mark Webber, der mit frischen Reifen an zweiter Position weiterfährt. Kurz nach dem Restart nutzt der Australier eine Chance, um am Audi Nummer 8 (Lucas Di Grassi) vorbei in Führung zu gehen. Es entwickelt sich eine Hetzjagd, in der Webber bis eine Runde vor seinem Boxenstopp die Nase vorn behält. Er kommt nach 74 Umläufen direkt hinter Di Grassi zum Fahrerwechsel. Das Porsche Team arbeitet schneller und Timo Bernhard kehrt als Führender auf die Strecke zurück. Nach 110 Runden hat sich der Deutsche einen Vorsprung von über zehn Sekunden erarbeitet. Zuvor nutzte das Team die nächste Full-Course-Yellow-Phase, um beide 919 Hybrid an die Box zu holen – allerdings herrschte kurzfristig Unentschlossenheit, ob der Stopp sofort oder einen Umlauf später erledigt werden soll. Darum fuhr Bernhard weiter, obwohl er bereits die weiße Linie der Boxenanfahrt passiert hatte – Brendon Hartley muss deshalb nach 120 Runden eine Stop-and-Go-Strafe antreten und verliert vorübergehend die Führung. In der 134. Runde ringt der Neuseeländer den Audi Nummer 8 (Loic Duval) bei der Durchfahrt des Baseball-Stadions nieder und übernimmt wieder die Spitze. Nach 137 Runden rüstet Hartley auf Regenreifen um und fährt weiter. In der 140. Runde rutscht der Audi Nummer 8 (Oliver Jarvis) von der Strecke. Porsche hat nach zwei Dritteln des Rennens eine Doppelführung inne. Nach 162 Runden übergibt Hartley an Bernhard, der das Rennen auf Intermediates fortsetzt. Er ist unterdessen auf Platz zwei zurückgefallen, weil sich der Audi von Lotterer am Steuer eindrucksvoll zurückgemeldet hat. Als die Nummer 7 nach 172 Runden stoppt, ist Bernhard wieder Erster. Nach 199 Umläufen kommt er zum letzten Reifenwechsel auf Slicks und erreicht das Ziel trotz erneut einsetzenden Regens und einem Ausrutscher im 226. Umlauf nach 230 Runden als Sieger.

Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau): „Besser kann ein Sportwagen-Rennen kaum sein! Als dritter Fahrer fuhr ich auf meinem Stint einen guten Vorsprung auf den Nummer-8-Audi heraus. Bei meinem zweiten Einsatz im letzten Renndrittel bis zum Ziel entpuppten sich vor allem die letzten 20 Minuten bei wieder einsetzendem Regen als sehr schwierig. Im dritten Sektor war es plötzlich nasser als in der Runde zuvor, da ist mir noch ein kleiner Fehler unterlaufen – aber glücklicherweise bin ich nirgendwo angeschlagen und konnte weiterfahren. Wie das Team den 919 Hybrid für diese speziellen Bedingungen auf einer neuen Strecke und in der Höhenluft vorbereitet hat, war wirklich sehr gut.“

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