Liebe Leserin!
Lieber Leser!

In dieser Woche habe ich es wieder schwarz auf weiß, oder besser gesagt, ohne jeden Zweifel durch den Äther, erfahren. Deutschland ist ein wahres Eldorado für Autodiebe. Auf einer längeren Autofahrt Richtung Süden nämlich brachten die Kollegen von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkstationen statistisches Material zutage, dass Autobesitzer in Angst und Schrecken versetzen muss. Die Zahl der in Deutschland gestohlenen Autos, hieß es in einer Nachrichtensendung, sei im vergangenen Jahr gestiegen. Wieder einmal. Insgesamt seien etwa 19.400 Fahrzeuge geklaut worden. Das seien um vier Prozent mehr als im Vorjahr gewesen. Diese Zahlen stammten aus dem Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA). Und dieser amtlichen deutschen Behörde, seien wir doch ehrlich, muss man doch einfach trauen. Die Pkw-Flotte sei – quasi als Vergleichs- und Referenzwert, im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent auf 45,1 Millionen Fahrzeuge gewachsen.

Und was bevorzugt so der „Durchschnittsdieb“ von heute? Bei welchen Automarken fängt er an, sich Gedanken darüber zu machen, ob ein interaktiver Zugriff – um es einmal etwas jovial auszudrücken – sich denn nun auch wirklich lohne? Nun, auch darüber gaben die Kollegen aus dem Äther Auskunft. Bevorzugt von unseren ambitioniertesten Langfingern seien nach wie vor Fahrzeuge deutscher Marken. Also auch hier gibt es offenbar noch einen gewissen Schuss von – wenn auch kriminell durchsetztem – Patriotismus.

Neben dem deutschen Auto schlechthin, dem Volkswagen, (5.123 Diebstähle) seien es vor allem Audi (3.139) und BMW (2.637) gewesen, die unfreiwillig ihren Besitzer gewechselt hätten. Und was der Kunde denn nun bevorzugt, auch darüber, hat man sich im Lager der Autodiebe offensichtlich Gedanken gemacht. Denn, dem aktuellen Trend entsprechend, seien als Beute in erster Linie SUV und Geländewagen gefragt gewesen. Als Beispiel diente Land Rover, das mit 427 Diebstählen im Vergleich zur Zahl der gesamten Palette relativ häufig in Frage kam. Die meisten gestohlenen Autos gingen übrigens – als hätten Sie, liebe Leserinnen und Leser es nicht anders gewusst – nach Osteuropa, in den nahen und mittleren Osten sowie nach Westafrika.

Wenn Sie jetzt als Besitzer eines Kompaktwagens oder eines flotten Cabrios glauben, von derlei Heimsuchungen ausgeschlossen zu werden, dann wäre das meines Erachtens ein wenig verfrüht. Denn auch bei Meister Langfinger ist es wie bei Ihnen und mir, also wie im richtigen Leben: Die Geschmäcker sind halt verschieden.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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