CD-Tipp – Junius Meyvant: Floating Harmonies

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Hu! Spätestens seit der Fußball-EM 2016 kennt jeder diesen Schlachtruf. Und vielleicht verhilft die Popularität der isländischen Nationalmannschaft, die für viele ganz sicher Sieger der Herzen waren, ja auch Unnar Gísli Sigurmundsson zu mehr Aufmerksamkeit.

Unnar who? Der Mann mit dem komplizierten Namen könnte optisch nicht nur gut in die Fußball-Nationalmannschaft des Landes passen, er macht auch dem Ruf alle Ehre, nachdem in Island allerlei Skurriles nicht nur zu Hause ist, sondern zu Hause auch sehr geschätzt wird. Und: Nicht, dass der Mann Nachhilfe in puncto Aufmerksamkeit nötig hätte, was seine musikalische Substanz angeht. Allein: Es könnte nicht so einfach sein, in der Flut der Neuerscheinungen per se aufzufallen. Verdient hat das Werk das allemal.

Schon beim ersten Durchhören setzen sich Erinnerungen an Bands wie Chicago, ELectric Light Orchestra oder Kansas im Ohr fest, auch an Simply Red oder Joe Cocker. Allesamt Namen, die für Erfolg stehen, aber für den, der den Genannten niemals einfach so zuflog. Bei der Verbindung traditioneller Instrumente wie Harfe und Horn mit elektronischen Elementen beweist er enorm viel Geschick, Gospel und Funk liegen ihm, und die Brücke zur klassischen Musik schlägt er auch, ohne dass es angestrengt wirkt.

Kein Wunder, dass Unnar Gísli Sigurmundsson alias Junius Meyvant vor allem die US-amerikanische Populärkultur von 1950 bis 1970 als Inspirationsquellen angibt. Möglich, dass es ihm irgendwann sogar gelingt, ein weiterer erfolgreicher Musik-Export seines Landes zu werden. So vielfältig die Musikszene dort auch ist – außerhalb Islands denkt man sicher immer noch primär an Björk und Sigur Ros. Da ist noch Raum genug, die Liste zu erweitern.

Junius Meyvant: Floating Harmonies (Record)

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