CD-Tipp – Eruption feat. Precious Wilson

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Ist das wirklich … ja! Die Wiederveröffentlichung eines fast 40 Jahre alten Debüts, zu danken dem auf solche Funde spezialisierten Label Cherry Red.

Rückblick: Sie standen immer, mal mehr, mal weniger, im Schatten der zeitgleich erfolgreichen Boney M. Beide vom Perfektionisten Frank Farian produziert, kamen Eruption mit Frontfrau Precious Wilson – zumindest in Deutschland – nie auf den Erfolg der Konkurrenz um Bobby Farrell & Co.

Dafür könnten sich Eruption das Privileg gesichert haben, zwei Cover-Versionen bekannter gemacht zu haben, als es das Original war: Die Rede ist einmal von Ann Peebles' I Can't Stand The Rain (Eruptions einziger Nummer-1-Hit in Deutschland, allerdings über 30 Wochen in den Charts) und von Neil Sedakas One Way Ticket.

Ein Titel wie Computer Love nimmt natürlich die musikalischen Möglichkeiten der Technik auf – und das digitale Zeitalter gleichsam vorweg. Insgesamt war Precious Wilson aber viel näher am Rhythm'n'Blues dran als andere Disco-Bands auf der Höhe der Zeit. Die profitierten vielleicht wirklich von dem Neuen, das unter dem Namen Disco wie eine Welle durch die Charts rollte. Denn im ganz klassischen Sinne sind die gesanglichen Qualitäten von Precious Wilson unumstritten. Bei manchen Konkurrenzbands wurde ja seinerzeit ganz offen gefragt, wer da wirklich im Hintergrund gesungen – und wer nur für die spektakuläre Show zuständig war.

Eruption jedenfalls konnten beides. Wer diese CD hört, sei's zum ersten Mal oder in Erinnerung an die späten Siebziger, wird einmal mehr bedauern, dass das Ganze nur gut drei Jahre ging. 1980 verließ Precious Wilson die Band. Immerhin: Die Wiederveröffentlichung des zweiten Eruption-Albums ist bereits angekündigt.

Eruption feat. Precious Wilson, remastered and Extended. (Cherry Red)

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