Reifendrucksensoren: Das Millionen-Jubiläum

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Es ist keine Maschine, kein Motor. Und trotzdem ein für die Fahrzeugsicherheit unverzichtbares Klein-System, das zudem dem Komfort und ökologischen Zielen dient. Beim internationalen Technologie-Unternehmen Continental wurde soeben der 200-millionste Reifendrucksensor gefertigt. Drei Werke in Frankreich (Toulouse), Korea (Icheon) und in Mexiko (Guadelajara) teilen sich die Produktionszahlen, um zahlreiche Fahrzeughersteller in Europa, Asien und Amerika möglichst direkt zu beliefern. Dabei wurde in den letzten 14 Jahren, also seit Beginn der Produktion, die Technologie kontinuierlich weiterentwickelt. Die Funktionsweise eines Reifendrucksensors (direkte Messmethode): der Druckmesser ist im Rad integriert, ein möglicher Druckverlust kann schnell und präzise gemessen werden, die entsprechende Information wird sofort bereitgestellt. Etwa zwei Drittel der europäischen Fahrzeuge, die mit diesem System der Reifendruckkontrolle ausgestattet sind, nutzen diese Methode, in Nordamerika sind es sogar 85 Prozent.

Die heutigen Megatrends der Automobilindustrie, Sicherheit und Umwelt, verlangen nach hohem Ingenieurswissen: für ein Mehr an Sicherheit sorgen die Sensoren, indem sie den Fahrer dabei aktiv unterstützen, den empfohlenen Reifendruck aufrecht zu erhalten. Der Fahrer kann ohne Verzögerung reagieren und handeln. Das Fahrverhalten des Automobils wird optimiert, das Risiko von Pannen und Unfällen reduziert. Beispiel: wenn statt des vorgeschriebenen (oder empfohlenen) Reifenluftdrucks von 2,1 bar nur 1,6 bar im Pneu sind, erhöht sich bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h der Bremsweg bei Nässe um 6 Meter. Bedeutet in der Realität: während das Fahrzeug mit korrektem Luftdruck in allen Pneus bereits zum Stillstand gekommen ist, rauscht das mit dem verminderten Luftdruck noch mit 33 km/h daran vorbei. Die Bilanz wird teuer und schmerzhaft. Ein anderer Vorzug korrekten Luftdrucks in den Pneus: der Rollwiderstand ist geringer und spart Kraftstoff, weniger Emissionen sind die Konsequenz. Zu alledem verliert ein Reifen mit zu geringem Luftdruck an Lebenserwartung: schon bei 0,4 bar Minderdruck sinkt die Lebenserwartung des Reifens bis auf 45 Prozent.

Seit 2014 muss in allen Neuwagen in den Mitgliedsstaaten der EU ein Reifendruck-Kontrollsystem vorhanden sein. Kein Wunder also, dass alleine von Continental bereits deren 200 Millionen hergestellt worden sind.Text: Frank Nüssel/CineMotBilder: Continental und Frank Nüssel

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