SiLkway-Rallye: Viel Nässe, viel Speed, viel Kampf

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Die Seidenstraßen-Rallye spielte bereits zu Beginn ihre äußerst unterschiedlichen Konditionen voll aus. Regen und anschließend viele Durchfahrten durch gigantische Wasserlachen und angeschwollene Flüsse machten den Teilnehmern mächtig Arbeit und Probleme. Eine Wertungsprüfung musste gar abgesagt, bzw. neutralisiert werden. Und die MINI aus dem deutschen Rennstall von X-raid haben richtig zu kämpfen.

Erstaunlicherweise weniger gegen ihre Erzfeinde Toyota Hilux (da fehlen eben die Weltspitzenfahrer dieser Modelle), sondern gegen die neuen Gegner auf höchstem Niveau, die 3-Fahrer-Macht Peugeot mit Peterhansel, Loeb und Deprés. Die sind auf dem ganz aktuellen 2008 DKR unterwegs und werden die Erkenntnisse dieses über 10.000 Kilometer langen Marathons gewiss in weitere Entwicklungen für die nächste Dakar einfließen lassen. Nach dem Doppelsieg bei der China-Rallye 2015 mit Peterhansel und Deprés ist das sicherlich nicht zu weit gegriffen. Und so legte, ähnlich wie bei der Dakar 2016 im letzten Januar, erstmal der 9-fache Rallyeweltmeister Sébastien Loeb ein Höllentempo vor, um seinem Chef Peterhansel aufzuzeigen, was geht und was nicht. Peterhansel beherzigte das auf seine Art und übernahm vor der Etappe vom russischen Kostanay ins kasachische Astana die Gesamtführung vor dem starken Russen Vasilyev, der wieder zum MINI von X-raid zurückgekehrt war. Loeb hat sich derzeit auf Platz 3 eingenistet, lauernd, wann er das nächste Mal zuschlagen kann. Der Kasache Rakhimbayev auf dem 2. MINI liegt auf Rang 4 und zur Überraschung der US-Amerikaner Scott Jefferies auf einem Eigenbau-Buggy auf Platz 5. So geht es dahin, die nassen und erdigen Prüfungen nähern sich dem Ende zu, Kasachstan und vor allem das kommende China warten mit viel Sand, Schotter und Dünen auf. Und die sind bekanntlich nicht ausgesprochene Loeb-Stärken. Da werden die weiteren MINI-Piloten wie Hunt/Schulz ihre Stärken ausspielen.

Das Toyota Gazoo-Team aus Südafrika hat andere Prioritäten gesetzt, fährt dort die heimische Landesmeisterschaft auch mit dem Rallye-Yaris im Wechsel mit den bärigen Hilux-Pickups und wird, wie gehabt, seine ausgiebigen Testfahrten für die nächste Dakar in aller Stille in der Namib-Wüste absolvieren. Die SiLkway- Rallye aber hat ihre eigenen Gesetze und wer dort gewinnt, lässt sich trotz inzwischen ausgemachter Favoriten nach einem Drittel der Strecke beileibe noch nicht vorhersagen.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams/Veranstalter

Scroll to Top