Faszination Trucker: KÜS-Partner Speich Teil des PS-Mythos auf dem Nürburgring

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Angenehme Aufgabe für KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich: Als Vorstand Verkehr und Technik des ADAC Mittelrhein durfte der Nordschleifen-Experte, dieses Mal nicht im Fahreranzug, sondern im „feinen Zwirn“ und mit Krawatte bei der 31. Auflage des ADAC Truck-Grandprix auf dem Nürburgring auf dem Podium die „Honneurs“ machen. Dass der mehrfache 24-h-Absolvent der „Grünen Hölle“ dabei unter anderem der zweifachen französischen Meisterin der Jahre 2012 und 2013 einer blonden jungen Dame gratulieren durfte, war noch das Sahnehäubchen für ihn.

Zum 31. Mal hatte der ADAC zum Truck-Grandprix in die Eifel eingeladen. Längst hat sich die Veranstaltung, eine Melange aus Motorsport, Show- und Musikevent sowie gigantisches Industrie-Fenster als „Trucker“ einen Namen gemacht und ist zum Mythos geworden. Drei Tage nonstop Programm auf der Rennstrecke, in den Fahrerlagern, den riesigen Industrieparks und dem Festival-Gelände in der Müllenbachschleife zogen auch in diesem Jahr wieder Zehntausende an den „Ring“. Bis zum Jahr 2018, so die Vereinbarungen, sind die ADAC-Veranstaltungen auf und rund um den Nürburgring mittlerweile vertraglich fest fixiert. Der „Trucker“ gehört dazu. Und das freut alle, die sich nicht nur an dem faszinierenden Motorsport der 1.000-PS-Kolosse (und mehr) erfreuen, sondern auch die besondere Atmosphäre genießen.

Der „Trucker“ ist auch so ein bisschen was wie eine Kostümparty für die Truck- und Country-Fans: Besucher mit breitkrempigen Hüten, Ledermänteln, Westernstiefeln oder Devotionalien anderer Art dieses Genres waren auch in diesem Jahr eher die Regel als die Ausnahme. Wer – im positiven Sinne – „ein bisschen bekloppt ist – und sich am scheinbar grenzenlosen Leistungs-Spektakel sowie dem „Johnny-Cash-Feeling“ Gleichgesinnter berauschen kann, für den ist dieses Hochfest im frühen Juli in der Eifel die Erfüllung vieler Träume und Sehnsüchte.

Rund 40 Renntrucks, ein jeder von ihnen befeuert von Reihen-Sechszylindern mit teils über 1.100 PS, kämpfen in den engen Kurven-Labyrinthen und auf den schnellen Highspeed-Passagen am „Ring“ mit Getöse und Gebrüll mit und gegeneinander. Vor voll besetzten Tribünen lassen sie das Adrenalin der Fans emporschießen. Für die Besucher aber ist noch lange nicht Schluss, wenn die letzten Rennkilometer absolviert sind. In der bei Truckfans sagenumwobenen Müllenbachschleife geht es erst richtig los, wenn die Nacht über die Eifel hereinfällt. Dann wird aus „Rock am Ring“ „Country am Ring“. Die besten Interpreten dieses Genres lassen die Bühne und das Festival-Gelände dann bis weit nach Mitternacht mit ihren Rhythmen zum Musiktempel werden. Wer Trucker liebt, der liebt auch Country-Musik.

Aber auch die Schwerlast-Industrie und die Zulieferer gehören zum Inventar des im wahrsten Sinne des Wortes „Riesenspektakels.“ Mercedes-Benz, das sich in diesem Jahr nach zweijähriger Abstinenz mit dem Ungarn Norbert Kiss den amtierenden Europameister sein Team geholt hat, ist mit großen Show-Einrichtungen oder Business-Zelten ebenso vor Ort wie die Konkurrenten von MAN, Volvo, Iveco, Buggyra oder wie sie alle heißen. Auch die Reifen-Industrie zeigt, was sie an „Übergrößen“ zu produzieren vermag. Auch die einschlägigen Fernfahrer-Magazine, Kleidungsspezialisten und Sammler-Läden dürfen nicht fehlen. Schließlich ist der „Trucker“ in der Eifel nicht nur der sportliche Höhepunkt, sondern auch Wirtschafts-Katalysator eines ganzen Industriezweiges.

Die Protagonisten der Rennszene sind zwar Konkurrenten auf dem Asphalt, aber auch eine verschworene Rennfahrergemeinschaft. Piloten wie Norbert Kiss, Jochen Hahn, Gerd Körber, der tschechische „Regenkönig“ Adam Lacko oder die beiden Amazonen Stephanie Halm und Ellen Lohr sind die absoluten Stars. Bei ihren Autogrammstunden am Rande der Renntage sind sie umlagert von den Fans. „Selfies“ mit den Besten ihres Fachs sind mittlerweile ein begehrtes Smartphone-Utensil für viele Besucher geworden.

Bei so viel Begeisterung auf und neben der Strecke erfordert es keine seherischen Fähigkeiten, wenn man dem „Trucker“ weiterhin eine große Zukunft voraussagt. Und dann wird auch Rudi Speich gerne wieder die Besten ihres Fachs auszeichnen. Nicht nur als Technik Vorstand sondern als Rennfahrer unter ihresgleichen.

Text und Foto: Jürgen C. Braun

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