Vom 3. bis 5. Juni heißt es für 85.000 Rockfans wieder: Campingausrüstung ins Auto und ab in die Eifel zum Festival-Pflichttermin Rock am Ring! Die Anreise gestaltet sich in diesem Jahr jedoch schwierig. Aufgrund der heftigen Regenfälle in der Nacht zum Freitag stehen etliche Parkplätze unter Wasser. Auch gibt es für das gesamte Festival-Wochenende Unwetterwarnungen. Für erfahrene Ring-Rocker ist das aber „business as usual“, denn heftige Regenergüsse und Kälteeinbrüche gehören zum Kultfestival einfach dazu. Die Musikfans sind auf die Wetterkapriolen in der Eifel natürlich vorbereitet und reisen mit Gummistiefeln und Regenponcho im Gepäck an. Vorsicht ist trotzdem geboten, im letzten Jahr gab es nach einem Blitzeinschlag 33 Verletzte.Wo das Wetter also ist, wie es immer war, muss man sich an die neue Location des Festivals noch gewöhnen. Seit 2015 findet dieses nicht mehr auf dem Nürburgring statt. Veranstalter Marek Lieberberg wurde sich mit der neuen Betreibergesellschaft des Rings finanziell nicht einig. So wählte er den nur 30 km entfernten Flugplatz in Mendig als Alternative.
Das war zum 30-jährigen Jubiläum natürlich harter Tobak, besonders für die zahlreichen Festivalbesucher, die sich zu den eingefleischten Nordschleife-Campern zählten. Doch der Flugplatz hat sich im letzten Jahr als würdiger Ersatz etabliert. Kurze Wege und eine gute Infrastruktur haben überzeugt. Doch fehlt natürlich die besondere Aura des Rings. Nur dort erlebt man solche magischen Momente, dass eine im abendlichen Dämmerlicht und von Nebelschwaden umhüllte Nürburg das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Doch auch in Mendig kann Atmosphäre aufkommen, nicht zuletzt durch das Riesenrad, welches auf dem Konzertgelände platziert ist.
Es ist jedoch hauptsächlich die Musik, die jedes Jahr wieder solche Massen zu Rock am Ring pilgern lässt. Und was Veranstalter Lieberberg in diesem Jahr aufbietet, kann sich sehen – und vor allem hören – lassen! Headliner sind neben den Red Hot Chilli Peppers (deren neues Album The Getaway für Mitte Juni 2016 zur Veröffentlichung angekündigt ist) und den aufsteigenden Superstars Volbeat, die skandalumwobene Kapelle rund um Sänger Ozzy Osbourne: Black Sabbath. Das verspricht allerfeinste handgemachte Musik und exzentrische Bühnenshows. Das Festival zeigt, dass es sich nicht bloß auf die Genres Rock und Metal festlegen lassen will. So stehen auch einige Hip-Hop-Acts wie Fettes Brot und Alligatoah auf der Bühne. Mit dem weltbekannten Berliner DJ-Duo Lexy & K-Paul wird auch etwas für die Elektro-Fans geboten.
Die zahlreichen Festivalbesucher können sich auf ein unvergessliches Wochenende freuen. Wenn der Eifeler Wettergott nun noch ein Einsehen hat, dann wird es auch auf dem Campingplatz gemütlich. Gefeiert wird dort aber in jedem Fall, auch in Gummistiefeln und Regenponcho.
Text: Max Schneider
Foto: Universal Music
