Nürburgring stellt sich neu auf: Formel 1 immer noch Thema

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„Mehr als nur eine Rennstrecke“ – Unter diesem Motto macht sich der Nürburgring mit einer nach allen Seiten offenen strategischen Ausrichtung offensichtlich fit für die Zukunft. Zwar sei „die Rennstrecke nach wie vor unser Kerngeschäft“, sagte Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort am Mittwoch auf einer Pressekonferenz, doch mittelfristig bemühe man sich um eine „vernünftige Neuorientierung der strategischen Ausrichtung.“ Dazu gehören sowohl motorsportliche wie auch andere publikumswirksame Veranstaltungen, aber auch Events wie Tagungen, Kongresse oder die „Revitalisierung“ von Einrichtungen wie dem „Eifeldorf Grüne Hölle.“

Unter anderem geht es auch um die sogenannte „Königsklasse des Motorsports“ und das Spektakel eines grandiosen Rockkonzertes in der Eifel. Markfort bestätigte am Nürburgring aktuelle Kontakte mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und bezeichnete die Ausrichtung eines Musikfestivals am Ring bereits im kommenden Jahr als „realistisch.“

Im Jahr 2014 präsentierte sich die Festival-Legende „Rock am Ring“ nach 30 Jahren letztmalig in der gewohnten Umgebung am Nürburgring, bevor Veranstalter Marek Lieberberg nach Differenzen mit dem Besitzer im vergangenen Jahr erstmalig auf den ehemaligen Bundeswehr-Flugplatz nach Mendig auswich. Dort wird „Rock am Ring“ auch in diesem Jahr am ersten Juniwochenende über die Bühne gehen.

Doch der „Wandel von einem reinen Rennstrecken-Betreiber hin zu einem multifunktionalen Dienstleister“, so Markfort am Mittwoch am Nürburgring, eröffne dem Betreiber, der „Capricorn Nürburgring GmbH (CNG), eine Ausrichtung „neuer strategischer unternehmerischer Ziele.“ Eines davon sei ein großes Musikfestival bereits im kommenden Jahr auf dem ehemaligen Festivalgelände. Nähere Details dazu nannte Markfort nicht, bezeichnete die Realisation einer solchen Open-Air-Veranstaltung im kommenden Jahr an Ort und Stelle jedoch als „realistisch.“

Auch das Thema „Formel 1“ ist in der Eifel offensichtlich nicht vom Tisch. So bestätigte Markfort, der Mitte März dieses Jahres nach zuvor neun Jahren Nürburgring-Erfahrung die Geschäftsführung der Capricorn Nürburgring GmbH übernommen hatte, „weiterhin bestehende Kontakte mit Herrn Ecclestone.“ Allerdings müsse man zu einer „vertretbaren finanziellen Lösung“ für den Rennstrecken-Betreiber kommen.

Vertraglich gesichert sind derzeit bis zum Jahr 2018 die Ausrichtung hochrangiger Publikumsveranstaltungen des ADAC. Dazu gehören das 24-Stunden-Rennen, der Truck-Grandprix, die Blancpain Endurance Series und das ADAC GT Masters. Auch die Gastspiele der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) und der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) sind bis 2018 gesichert. Gleiches gelte für die Massenveranstaltungen „Fisherman’s Friend Strongman Run“ mit 13.000 Teilnehmern und „Rad am Ring“ Ende Juli. Beide Veranstaltungen seien für die nächsten Jahre „fest etabliert am Nürburgring.“

Der „Strongman Run“, das größte Hindernisrennen der Welt mit Massenstart über eine Distanz von 24 Kilometern mit 34 verschiedenen spektakulären Hindernissen, geht am kommenden Wochenende am „Ring“ über die Bühne. Ende Juli werden zu „Rad am Ring“ nicht nur 25.000 Aktive erwartet. Dann findet erstmals auch ein Profi-Radrennen der höchsten internationalen Kategorie (UCI 1.1) in der Eifel statt. Das Rennen wird den Titel „Rudi-Altig-Race“ tragen. Namensgeber ist der ehemalige deutsche Radprofi Rudi Altig, der am Nürburgring vor genau 50 Jahren Straßen-Weltmeister wurde.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Archiv KÜS, Braun, Nürburgring/Gruppe C, Nürburgring Betriebsgesellschaft

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