Buchtipp – Allmann: Sturz in die Tiefe

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Der Hang ist hier viel vereister, als er es beim Aufstieg auf der Südseite gewesen ist, und das habe ich nicht bedacht.

Es ist eine Kleinigkeit der Natur, und so liest es sich auch in Gela Allmanns Beschreibung. Aber die Folgen könnten dramatischer kaum sein. Die sie zunächst gar nicht absieht, im Gegenteil. Und selbst wenn man Erfahrung hat als Bergsportler, mutet Allmanns Ruhe zunächst unheimlich an, für Unerfahrene erst recht: Ich bewahre die Ruhe und versuche in Bauchlage zu bleiben, die Füße voraus. Es wird sicherlich bald eine flachere Stelle kommen oder ein Fels, an dem ich mich mit den Beinen stoppen kann.

Das ist nicht der Fall. Gela Allmann registriert sogar, dass sie sich im Sturz diverse Brüche zuzieht. Dass sie den überlebt hat, darf man mit Fug und Recht als Wunder bezeichnen, so abgegriffen das Wort an anderer Stelle wirken mag. Einer Genesungsphase, die sie ans Bett fesselt, folgt der lange Weg zurück ins Leben. Von dem sie klar sagt, dass sie in ihr altes Leben will, in jenes als Bergsportlerin und Model.

Gela Allmann hat unglaublich viel Glück gehabt. Und sie weiß es. Umso beeindruckender liest sich ihr Bericht. Es wäre zu einfach, nur zu sagen: Man darf eben nie aufgeben oder dergleichen. Sondern: Manchmal gibt es einfach unglaubliches Glück nach unglaublichem Pech. Und das kann man wohl, wie gesagt, nur als Wunder begreifen. Und Allmanns Buch als Bericht über ein Wunder lesen.

Gela Allmann: Sturz in die Tiefe. Wie ich 800 Meter fiel und mich zurück ins Leben kämpfte. Malik Verlag; 19,99 Euro.

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