Liebe Leserin!
Lieber Leser!

In dieser Woche hatte ich zwei berufliche Termine in unmittelbarer zeitlicher Abfolge, wie sie eigentlich nicht unterschiedlicher sein können: Der eine war ein Event mit ausschließlich technischem Hintergrund. Es ging um die Weiterentwicklung und den Stand der Serienreife der elektronischen Kupplung von Schaeffler/Luk. Ein Tag später stand ein Besuch der weltgrößten Messe für Klassiker und Oldtimer an, der „Techno Classica in Essen.“

Eigentlich, so sollte man meinen, lassen sich diese beiden Veranstaltungen und die Erfahrungen und Eindrücke, die man als Journalist dabei gewonnen hat, doch nicht miteinander vergleichen. Hier das Seminar mit jeder Menge interessanter Detaillösungen, mit viel Theorie aber auch jede Menge praktischer Erfahrungen. Eigentlich doch „furztrocken“ könnte man als Außenstehender argumentieren.

Und doch ist das weit gefehlt. Denn auch der Besuch eines solchen Workshops „erhellt“ uns nicht nur den Hinterkopf, sondern lässt nicht nur erahnen, sondern auch erkennen und erfahren, zu welchen Leistungen unsere Ingenieure immer wieder fähig sind. Auch fast 130 Jahre nach seiner ersten Ausfahrt birgt das Automobil immer noch technische Überraschungen, Entwicklungen und Möglichkeiten, die sich scheinbar in immer schnelleren Zeitsequenzen vollziehen.

Am Tag nach diesem Seminar dann der Besuch in Essen auf der Techno Classica. Das war natürlich Emotion pur für jeden Autofreund. Es ist schier unfassbar, was die Macher dieses „Klassiker-Tempels“ Jahr für Jahr seit 1989 auf die Beine stellen. Wie viele Perlen und Schätze aus den Kammern des Kulturgutes Automobil sie Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue präsentieren. Wir hatten in dieser Woche schon über beide Themen ausführlich berichtet. Deswegen möchte ich auch keinen der vielen Aussteller auf dem Essener Messegelände, das gerade erheblich modernisiert und vergrößert wird, noch einmal besonders erwähnen.

Eine solche Woche mit zwei in ihren Ansätzen zwar sehr verschiedenen Themen und journalistischen Herausforderungen erlebt man eigentlich nur ganz selten. Aber sie zeigt auch die ganze Bandbreite von faszinierenden Randereignissen rund um das Automobil, das unsere Welt im Lauf von etwas mehr als einem Jahrhundert völlig „auf den Kopf gestellt“ und eine Mobilität ermöglicht hat, von der sich die Menschen in früheren Jahrhunderten keinen Begriff machen konnten. Und wir sind noch lange nicht am Ende. Die uns nachfolgenden Generationen werden, auch der Schonung unserer Ressourcen wegen, zu Konfliktlösungen in der Lage sein, die uns jetzt unmöglich erscheinen.

Wenn sie dann auch noch mit der gleichen Passion ans Werk gehen, die der Betrachter bei den Essener Exponaten immer wieder empfindet, dann kann es einem eigentlich um die Zukunft der persönlichen Mobilität und der individuellen Schönheit des Automobils nicht bange sein.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende,

Ihr Jürgen C. Braun

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