Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Neben vielen Automobilmarken, deren mannigfache Produkte aus allen möglichen Segmenten uns Tag für Tag auf der Straße begegnen, gibt es auch einige Wenige, die unser Herz etwas höher und schneller schlagen lassen und mit denen uns oft auch eine ganz bestimmte Geschichte oder ein bestimmtes Ereignis verbindet. Oft, leider nur allzu oft, sind das dann Fahrzeuge von Herstellern, die schon vor etlichen Jahren oder gar Jahrzehnten die Produktion aus den unterschiedlichsten Gründen einstellen mussten.

Der schwedische Autobauer Saab fällt mir da etwa ein, ab und zu sieht man sogar noch einen gut und liebevoll erhaltenen Borgward. Von den unzähligen Trabis, die – der Ostalgie sei Dank – immer noch munter im Zweitakter-Trab um uns herum zuckeln, gar nicht erst zu reden. Viele Autobauer aber, die nur eine „Handvoll“ Modelle entworfen und feilgeboten haben, sind in der Versenkung verschwunden. Jetzt soll angeblich einer von ihnen, zu dem auch ich ein ganz besonderes Verhältnis habe, wieder „auferstehen.“ Ich meine den britischen Sportwagenhersteller TVR.

Nach einer Meldung der Fachzeitschrift „Auto-Express“ soll in Wales ein neues Werk entstehen, in dem ab kommendem Jahr ein neues Serienmodell gefertigt und noch im gleichen Sommer ausgeliefert werden soll. Gültige Verträge existieren angeblich schon. Mal abgesehen davon, dass dort neue Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaft wieder angekurbelt wird, stellt sich bei mir die Frage: Was bitte schön, wird aus dieser Automobilmanufaktur werden? Ist das, was dann im nächsten Jahr die Werkstore verlassen wird, auch ein „richtiger“ TVR. Der Nachfolger eines britischen Sportwagens also?

Ich hatte mich in den späten 1990er Jahren etwas näher mit diesem ganz besonderen Genre an „very british cars“ beschäftigt. TVR, benannt nach seinem Gründer Trevor Wilkinson, (TreVoR) sollte damals seinen 50. Geburtstag feiern, was der Marke auch noch gelang. Irgendwie schaffte ich es, den Besitzer eines TVR – ich glaube, es war ein 350i – ausfindig zu machen. Diesen wahren Enthusiasten von britischen Sportwagen suchte ich auf, und die Fahrt mit dem Leichtbau-Sportwagen, die aus einem Gitterrohrrahmen bestanden, wird mir unvergesslich bleiben. In der Regel dienten V6-Ford-Motoren oder Achtzylinder-Triebwerke von Rover als Antriebsquelle. Ich weiß es heute nicht mehr so genau, aber ich glaube es war ein 350i aus den frühen 1980er Jahren mit einem Rover V8.Die Fahrt mit einem solchen british Sportscar ist ein unvergessliches Erlebnis. In Optik und Akustik einzigartig, ist man in einem solchen Fahrzeug regelrecht „eingebettet. Wenn in einem TVR kein extravaganter Standesdünkel irgendeines „Lord of Sowieso“ aufkommt, dann nirgendwo mehr. Da können für mich persönlich auch kein Rolls Royce und kein Bentley herhalten.
Deswegen werde ich die angeblichen Belebungsversuche dieser exklusiven Sportwagenschmiede mit besonderem Interesse verfolgen. Und wir hier werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, ganz bestimmt darüber auf dem Laufenden halten.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

Scroll to Top