Mercedes-Benz feiert „120 Jahre Lkw“

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Mercedes-Benz feiert 2016 das Jubiläum „120 Jahre Lkw“ und stellte seine Teilnahme an der Retro Classics unter das Motto „Sicherheitssysteme im Lastkraftwagen im historischen Umfeld“.

Rückblick: Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit lieferte die Daimler-Motoren-Gesellschaft am 1. Oktober 1896 als ersten Lastwagen einen 1,5-Tonner mit einem 3 kW/4 PS starken Zweizylindermotor nach London aus. Im gleichen Jahr ging von Benz ein „Lieferungswagen“ mit Kastenaufbau an das Pariser Kaufhaus „Du bon Marché“. Das Lastwagenmodell mit dem kurzen Namen N1 schulterte 1926 auch nur 1,5 Tonnen und zeigt mit seiner heute archaisch anmutenden Bremsanlage, welch gewaltige Entwicklung bei der Fahrzeugsicherheit die Technik seither nahm. Während des 2. Weltkrieges wurde als 4,5-Tonner der Typ L 4500 in teilweise extrem abgemagerten Varianten z. B. mit einem Fahrerhaus aus Hartfaserplatten und ohne Stoßstangen produziert. Ab 1949 entstand daraus als Fünftonner der Typ L 5000, der wieder über eine zeitgemäße Ausstattung verfügte. Mit 88 kW/120 PS starkem 7,2-Liter-Dieselmotor, nicht synchronisiertem Fünfganggetriebe und ohne Servolenkung wurden oft sogar zwei Anhänger gezogen.

Die Entwicklung der Zweikreis-Druckluftbremse und des Anti-Blockier-Systems(ABS), mit der die Forscher und Entwickler der damaligen Daimler-Benz AG bereitsin den 1960er Jahren begannen, sind weitere Höhepunkte in der Historie der Sicherheitssysteme im Nutzfahrzeug. Ab 1963 krempelte die LP-Baureihe mit kubischem Frontlenker-Fahrerhaus auch technisch die Nutzfahrzeugwelt um: Zu 16 Tonnen Nutzlast, Förderung von Druckluft auch während des Bremsens und Kugelmutter-Hydrolenkung kam bei den bis zu 149 kW/202 PS starken Dieselmotoren die Direkteinspritzung statt dem bis dahin üblichen Vorkammerverfahren.

ABS war 1978 serienreif und wurde zunächst für die Personenwagen der S-Klasse eingeführt. Aber schon 1981 präsentierte Mercedes-Benz das erste Lkw-ABS für Last- und Sattelzüge. Das erhielten gegen Ende ihrer von 1960 bis 1983 währenden Bauzeit sogar die schweren Rundhauber wie der LAK 2624 6×4 Mulde. Dessen 11,6-Liter-Direkteinspritzer Diesel brachte 176 kW/240 PS über ein nicht synchronisiertes Sechsganggetriebe und optional eine Vorschaltgruppe bei drei angetriebenen Achsen souverän auf die (oft unbefestigte) Straße.

Zu den neueren Entwicklungen von Sicherheitssystemen für Nutzfahrzeuge gehört der 2006 im Mercedes-Benz Actros eingeführte Active Brake Assist. Seit 2012 wird bereits die dritte Evolutionsstufe ausgeliefert. Die Entwicklung schreitet aber weiter voran. Beim Safety-Truck vom Typ Actros 1863 überwacht der Blind-Spot-Assist den bei Abbiegevorgängen für Radfahrer und Fußgänger gefährlichen Bereich, während der Highway Pilot den ersten Schritt auf dem Weg zum autonomen Fahren darstellt und den Lkw auf Autobahnen selbst steuern kann.Text und Fotos: Karl Seiler

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