Abu Dhabi Challenge: Die Wüste ruft wieder.

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In der großen südlichen Ausbuchtung des Persischen Golfs liegen, zur Arabischen Halbinsel zählend, die Vereinigten Arabischen Emirate. Abu Dhabi gehört dazu. Mit Kuwait, Saudi Arabien, Bahrain und Qatar bilden sie eine der ölreichsten Regionen der Erde. Finanzmittel dürfen folglich als gegeben gelten.

Aus diesen Ländern kommen aber auch zahlreiche Wüstenpiloten, die sich seit etlichen Jahren bei den großen Sandrallies meist ganz vorne etablierten. Als Beispiele seien genannt: Nasser Al Attiyah, der zweifache Dakar-Sieger, Yazeed Al Rahji und nun auch Sheikh Khalid Bin Faisal Al Qassimi. Noch ist sein Name nur unter wenigen Insidern bekannt, aber 2015, als er seine erste Wüstenrallye überhaupt bestritt (eben diese Abu Dhabi Challenge), sorgte er gleich beim Prolog für Aufsehen, als er mit seinem von Overdrive Racing präparierten Toyota Hilux zeitgleich mit Alvarez und Al Attiyah (beide Mini) aufs Podest des ersten Tages fuhr. In den anschließenden 5 Tagen tobte er mutig und schnell durch Sand und Schotter, übertrieb es vielleicht ein wenig und strandete mit technischen Problemen kurz vor Ende der Veranstaltung. Im vergangenen Jahr war es mein Ziel, Erfahrung zu sammeln, es war schließlich meine erste Wüstenrallye. Nun hat Sheikh Khalid sein Renngerät gewechselt, stieg auf einen von X-raid aufgebauten Mini All 4 Racing um und hat zugleich sein Ziel nach oben getrimmt: Er will aufs Siegerpodest.

Sein Fahrzeug ist mit Sicherheit dafür bestens geeignet, hat es sich doch in all den Jahren den Ruf enormer Zuverlässigkeit erarbeitet. Viele Gesamtsiege stehen inzwischen auf seinem Konto. Des Scheichs Kunst wird darin bestehen, sein Temperament mit der Leistung des Fahrzeugs und den jeweiligen Streckenbedingungen auf einen Nenner zu bringen. 2015 waren vom X-raid-Team noch deren 8(!) Minis an den Start gebracht worden, heuer ist es nur einer. Offensichtlich überlegen sich die Sponsoren doch sehr, ob und wie viel sie noch in den Motorsport investieren wollen und können. Hauptgegner dürften die zahlreichen Toyota Hilux sein, die zudem von etlichen Nissans und auch einigen Exoten ergänzt werden. Keine unlösbare Aufgabe für Sheikh Al Qassimi also.

Text: Frank Nüssel
Bilder: X-raid, Hersteller

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