Gedenken an die erste Frau in der Formel 1

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Sie war Pionierin und ist gleichzeitig Vorbild. Die am 09. Januar 2016 im Alter von 89 Jahren verstorbene Maria Teresa de Filippis. „Pilotino“ (kleiner Rennfahrer) wurde die Süditalienerin aus Neapel genannt, als sie 1958, als erste Frau, in der Automobil-Weltmeisterschaft startete (heute Formel 1). Aufgrund einer gewonnenen Wette mit ihren Brüdern, dass sie als Frau gegenüber ihren männlichen Familienmitgliedern schneller fahren kann, begeistert sie sich für den Motorsport. Anfang des Jahres 1958 kauft sie dem Werksteam Maserati einen Typ 250 F ab. Es ist derselbe Rennwagen mit dem Juan-Manuel Fangio seinen fünften und letzten Weltmeistertitel (1957) gewann. Sie qualifizierte sich mit diesem Maserati Rennwagen erstmalig beim Großen Preis von Belgien in Spa Francorchamps (1958). Damit stand zum ersten Mal eine Frau in der Startaufstellung eines „Formel 1–Rennens“. Sie beendete ihre Motorsportkarriere jedoch sofort nach dem tödlichen Unfall von Jean Behra auf der AVUS in Berlin (1959). Grund für ihre Entscheidung: Es verband sie eine enge Freundschaft Jean Behra. Zu dieser Zeit war sie für Porsche im 1,5 Liter Formel-Rennwagen in der Automobil-Weltmeisterschaft 1959 unterwegs. Somit stehen zwei große Marken mit ihrem Namen in Verbindung. Zwanzig Jahre später kam sie wieder in Kontakt mit dem Motorsport, indem sie Mitglied im International Club of Former F1 Grand Prix Drivers wurde und dessen Vizepräsidentin sie von 1997 bis 2011 war. In dieser Zeit sah man diese sehr herzlich auftretende „Grand Dame des Motorsports“ bei öffentlichen Auftritten immer wieder. Wir gedenken daher an sie und ihre Vorbildfunktion für Frauen im Motorsport.

Text: Detlef Krehl
Foto: Picture alliance/Peter Steffen

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