Rückblick: So fuhr man vor 30 Jahren

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Schulterpolster und Neon-Leggins, MTV und Glücksrad, Nena und Whitney Houston – es gibt ganz unterschiedliche Erinnerungen an die 80er-Jahre. So sind auch von den Autos dieses Jahrzehnts wenn überhaupt nur ganz bestimmte in den Köpfen geblieben: An VW Golf GTI, Audi Quattro, Ferrari Testarossa oder DMC DeLorean erinnert sich der Auto-Fan durchaus hin und wieder mal. Doch es gibt auch Fahrzeuge, die aus der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verschwunden aber eigentlich trotzdem erinnerungswürdig sind. Fünf Beispiele.

Mit seiner futuristischen Optik passt der Ford Sierra vielleicht nicht in die Denke konservativer Oldtimer-Liebhaber, frühe Exemplare sind aber bereits amtlich verbriefte Klassiker mit H-Kennzeichen. Die ab 1982 gebaute Mittelklasse hatte damals eine revolutionäre Optik, insbesondere im Vergleich zum kantig-konservativen Vorgänger Taunus. Dank Fließheck, bündig verklebter Scheiben, integrierter Scheinwerfer und versteckter Kühlluftöffnungen erreichte der Sierra einen seinerzeit beachtlichen cW-Wert von 0,32. Er war gewissermaßen seiner Zeit voraus, hatte sogar eine „Econo“-Leuchte, die dem Fahrer spritsparendes Fahren anzeigte – ganz wie bei heutigen Neuwagen.

Der keilförmige Volvo 480 traf 1986 Zeitgeist und Geschmack der Markenfans, für die er heute noch legitimer Nachfolger des P1800 ES „Schneewittchensarg“ ist, letzterer auch wegen seiner großen, rahmenlosen Glas-Heckklappe. Für den schwedischen Hersteller war der 480 ein technischer Meilenstein, ging er doch als erster Volvo mit Vorderradantrieb und quer eingebautem Vierzylindermotor in Serie. Weitere Highlights des Shooting-Brake aus Schweden sind die Klappscheinwerfer, das futuristische Cockpitlayout und die Motorhaube aus leichtem Fiberglas.

Ein Sportcoupé mit V12-Motor sollte BMW in die automobile Elite bringen: Seine Weltpremiere feierte der 220 kW/300 PS starke BMW 850i auf der Frankfurter IAA 1989. Zum Preis von mindestens 135.000 Mark (heute knapp 68.000 Euro) stand er wenig später beim Händler, damals das teuerste Modell im BMW-Programm. Mit Avantgarde und technischer Perfektion begeisterte der hochpreisige 8er das finanziell potente Publikum. Da spielte es auch keine Rolle, dass der 4,78 Meter lange Zweitürer beladen satte 2,2 Tonnen auf die Waage brachte und laut Norm im Stadtzyklus über 20 Liter konsumierte.

Hondas CRX erfüllte die Idee der kleinen Sport- und Spaßwagen 1983 wieder mit neuem Leben. Keilförmig gezeichnet auf Basis des bürgerlichen Civic und 825 Kilogramm leicht war das 74 kW/100 PS starke Sportcoupé ein Gegenentwurf zur konventionellen GTI-Fraktion der Kompaktklasse. Mit seinem hochdrehenden 1,5-Liter-Zwölfventilmotor brachte der CRX Sportwagen-Technik in die Klasse der Kleinen. Ein Konzept, das aufging.

Ein Konkurrent aus Rüsselsheim für die großen Mercedes-Coupés? Das gab es in den 80ern tatsächlich: Der Opel Monza verkörperte ab den späten Siebzigern sportlichen Luxus und dank vier Plätzen eine gewisse Alltagstauglichkeit. Das Sportcoupé basierte auf dem damaligen Top-Modell, der Limousine Senator. Angetrieben wurde der Monza von Sechszylinder-Motoren. In der Top-Ausstattungslinie GSE gab es 1983 erstmals digitale Anzeigeinstrumente.

Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Fotos: Hersteller/SP-X

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