Dakar 2016: Wenige Ausfälle, viele Zeitverluste.

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Triefnasse Passagen wechselten sich auf der 3. und 4. Tagesetappe ab mit langen Staubstrecken, die Sicht und Überholen erschwerten. So hing manch leistungsstarker Teilnehmer lange Kilometer hinter einem wesentlich schwächeren Kontrahenten fest. Viel Besonnenheit herrschte und die Quote der Ausfälle ist erstaunlich gering. Das hoch gerühmte X-raid-Team ist bereits zweier Fahrzeuge verlustig: Die Chinesin Meiling und der Deutsche Stephan Schott sind nicht mehr mit von der Partie. X-raid selbst hat diesen Tatbestand aber nicht veröffentlicht, er wurde uns vom Veranstalter übermittelt.

Auf der 3. Etappe sprang also ein souveräner Peugeot-Doppelsieg mit Loeb und Sainz heraus, Peterhansel und Després liegen auf Lauer. Al Attyah auf dem wendigen Mini schob sich auf 3 vor. Dezente Attacken-Vorbereitung würde ein Armeechef dazu sagen und Nasser wird das in den nächsten Tagen bestätigen. Wetten? Was offenkundig wird, von Tag zu Tag mehr: Die jungen Wilden gewinnen an Klasse und Zuverlässigkeit, bringen sich für einen Machtwechsel langsam in Position: Loeb (Peugeot 2008 DKR), Hirvonen (X-raid Mini), auch der Pole Przygonski (Mini) zählt dazu. Noch haben zwar die Alten das Heft in der Hand. Am 4. Tag, also gestern, eine Marathonetappe ohne abendlichen Service im Camp: Parc fermé. Keiner darf an die Autos. Trotzdem wurden immer wieder Attacken geritten, um endlich weiter nach vorne zu kommen. Terranova und Roma auf den Minis glückte das gut, kamen unter die besten 10. De Villiers auf dem Gazoo-Toyota fing sich satte 8 Minuten auf das Spitzen-Trio von Peugeot ein, das mit Peterhansel, Sainz und Loeb das Tagespodium für sich hatte. Hirvonen hat sich im Gesamtklassement schon auf Platz 4 festgesetzt. Poulter auf dem 2. Gazoo-Hilux schob sich an de Villiers vorbei, gerade noch vor dem 3. Hilux aus Südafrika mit Al Rahji. Auch Robby Gordon mischt wieder mit: Die langen Bolz-Geraden mit ihren permanenten Hubbewegungen lagen ihm und seinem Gordini-Hummer natürlich wie auf den Leib geschnitten. Ein 10. Tagesrang ist die Belohnung. Guerlain Chicherit auf dem winzigen Mini-Buggy lässt wieder aufhorchen: Rin 17. Tagesplatz ist ein schöner Erfolg. Noch 98 Teilnehmer sind im gewerteten Feld. Eine erstaunlich hohe Quote vor dem Besuch in Bolivien heute und morgen.

Text: Frank Nüssel/CineMot

Fotos: Teams

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