Liebe Leserin!
Liebe Leser!

Nach der Flut von Feiertagen und damit auch von Auszeiten vom Arbeitsplatz – in welcher Form auch immer der geartet sein mag – wird mit Beginn der nächsten Woche wieder so etwas wie Normalität in unseren Alltagsbetrieb einziehen. Und wenn wir erst einmal die ersten produktiven Wochen des neuen Jahres hinter uns haben werden, dann können wir vielleicht auch schon einmal erkennen, welche der vielen Vorhersagen, die um die Jahreswende stets getroffen werden, denn nun zumindest teilweise eingetroffen ist. Und wenn es dazu noch zu früh ist, dann lassen sich unter Umständen zumindest ein paar grundlegende Tendenzen erkennen.Beispielsweise das Ergebnis einer Studie, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) just in diesen Tagen über Infra-Test in Auftrag gegeben hat. Darin geht es um das Thema „automatisiertes Fahren“. Eine zukunftsweisende Form der Mobilität, die wir ja auch in allen unseren verschiedenen Medien immer wieder aufgegriffen haben. 1029 Personen hat das renommierte Marktforschungs-Institut dazu in den vergangenen Tagen befragt. Das (für mich überraschende) Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Interviewten, genau 55 Prozent, hat sich dabei grundsätzlich für das automatisierte Fahren ausgesprochen.

In einer entsprechenden Pressemitteilung dazu heißt es unter anderem: „Die Vorteile der Automatisierung werden insbesondere in der höheren Sicherheit und dem flüssigeren Verkehr sowie in der Tatsache gesehen, dass das automatisierte Fahren die Staus verringern wird.“ Wie immer bei solchen Untersuchungen und Befragungen, steckt im Ergebnis der Meinungsforschung natürlich eine Menge Theorie und wohl auch etwas Wunschdenken.

Denn bis das automatisierte Fahren wirklich auf einem Level angekommen ist, dass es nicht nur technische Hürden genommen, sondern auch die Vorgaben der Gesetzgebung und der vielen offenen Versicherungsfragen umgesetzt hat, werden noch viele Jahre ins Land ziehen. Die Vorstellung von staufreien, oder zumindest von einem großen Teil der täglichen Staus entlasteten Verkehrsnetze, wird noch lange ein frommer Wunsch bleiben.

Genau so wichtig wie das möglichst rasche und stressfreie vorwärts kommen auf unseren Fernstraßen war den Befragten bei diesem Thema aber auch die Kommunikation und die Preisgabe ihrer Daten. Fast jeder zweite Befragte (45 Prozent) wollte wissen, welche Daten bei diesem automatisierten Fahren erhoben werden und zu welchem Zweck sie eingefordert werden. Dabei trauen die wenigsten beim vertrauensvollen Umgang mit ihrem persönlichen Datenvorrat Vater Staat oder Technologie-Unternehmen über den Weg. 37 Prozent der Studienteilnehmer waren nämlich der Auffassung, dass sie am ehesten einem Automobilhersteller zutrauen, damit verantwortungsvoll umzugehen.

Schön, dass nach den skandalträchtigen Nachrichten des vergangenen Jahres, zu Beginn des neuen Jahres die Automobil-Industrie zumindest in diesem Teilbereich einen Vertrauensvorschuss von großen Teilen der Bevölkerung erhalten hat. Vielleicht, und das wäre die wirklich gute Nachricht, geht es ja zumindest teilweise so weiter.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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