In Zeiten in denen das Auto immer digitaler wird, haben die Autohersteller seit einigen Jahren die Unterhaltungselektronikmesse CES Anfang Januar in Las Vegas für sich entdeckt. Mit der Studie „Etos“, einem selbstfahrenden Sportwagen auf Basis des BMW i8, präsentiert der Schweizer Autoveredlers Rinspeed einige Innovationen, auf die wir uns beim Auto in Zukunft wohl einstellen müssen.
So faltet sich beim Zweisitzer das Lenkrad bei automatisierter Fahrt auf Knopfdruck zusammen und zieht sich vollständig ins Armaturenbrett zurück, damit der Fahrer mehr Platz hat. Zwei 21,5-Zoll Breitbild-Monitore zeigen alle Informationen, aber auch Unterhaltungen an. Bedienen kann man das System sowohl mit Klartextsprache, Gesten, Berührung, per Controller oder über Tastendruck.
Acht Außenkameras überwachen das Fahrzeugumfeld lückenlos, sie übertragen den Blick ohne toten Winkel nach innen und zeigen neue Perspektiven: So schaltet sich in schwierigen Parksituationen der „Curb View“ zu, der den direkten Blick auf die Vorderräder gestattet und so ungewollten Kontakt mit Bordsteinkanten vermeidet. Das Navigationssystem zeigt sogar Bäume und andere markante Wegpunkte zur Orientierung an.
Assistiert wird jedoch nicht allein beim Fahren, sondern auch bei Erledigungen außerhalb des Fahrzeugs. Diese kann eine Drohne übernehmen, die auf einem Landeplatz am Heck untergebracht wird. Designer und Rinspeed-Chef Frank M. Rinderknecht kann sich einen Einsatz etwa beim Abholen von vorher im Internet bestellten Blumen vorstellen. Oder beim Fotografieren der Fahrt aus der Luft.
Auch die Materialien sind besonders: So wurde beispielsweise besonders leichtes und gleichzeitig hartes, sogenanntes Gorilla-Glass eingesetzt, das auch bei Smartphones zum Einsatz kommt. Neben allem Elektronik-Schnickschnack beherbergt das Auto auch ein exklusives mechanisches Teil: Eine mechanische Uhr der Schweizer Manufaktur Carl F. Bucherer.
Bekannt ist Rinspeed in der Autobranche vor allem durch seine Fahrzeugstudien zum alljährlichen Genfer Automobilsalon. Unter anderem hatten die Schweizer dort schon ein schwimmendes Auto, einen Strandwagen aus Bambus und einen Sportwagen aus Kunststoff vorgestellt. Die Studie für die Elektronikmesse CES ist die erste, die außerhalb des Heimatlandes vorgestellt wird. Das begründet Rinspeed mit dem Argument, die bahnbrechenden Innovationen im Automobilbau der Zukunft kämen aus der digitalen Welt.
Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Fotos: Rinspeed/SP-X