Liebe Leserin!
Liebe Leser!

Als ich mich zu Beginn dieser Woche auf meinen Besuch und die Berichterstattung von der Essen Motor Show in diesem Jahr vorbereitete, ging es mir wie so oft bei ähnlichen Anlässen: Man stöbert im eigenen Text- und Bildarchiv, um sich zu informieren und möglichst gut vorbereitet vor Ort zu sein. Aber auch in diesem Jahr war es wie in den vergangenen Jahren: Vor lauter Stöbern und Blättern kommt man dann nicht zu dem, was man eigentlich wollte: Nämlich zum konzentrierten Arbeiten.

Aber ein ganz bestimmtes Ereignis, bei dem ich in diesem Jahr „hängen geblieben“ bin, möchte ich Ihnen heute nicht vorenthalten. Man stößt dabei wie so oft auf Namen, Begriffe oder Begebenheiten, die man längst vergessen hatte und bei denen sich dann wieder längst vergessen geglaubte Geschichten auftun. Dinge, die man eigentlich „schon immer“ mal angehen wollte: Beispiel gefällig? Bitte schön.

Da ich auch auf dem Stand des Nürburgrings einen Besuch in Essen geplant hatte, fiel mir beim Aufarbeiten plötzlich ein Versprechen ein, das ich in schöner Regelmäßigkeit immer wieder vor der Essen Motor Show einem Nachbarn gegeben hatte, der ebenfalls ein richtiger Motorsport-Freak ist, aber noch nie in Essen zu Besuch war. Ein freundlicher Mitmensch, der aber für seinen Sohn unbedingt ein ungewöhnliches Fan-Utensil aus der Eifel haben wollte. Als ich dem Nachbarn dieses Versprechen gegeben hatte, besuchte der Sohn noch die Hauptschule. Mittlerweile steht er kurz vor dem Abi. Seine Affinität zum Thema Motorsport hat sich in dieser Zeit eher gesteigert, als dass sie sich abgeschwächt hätte. Also fasste ich den Vorsatz, mein Versprechen, dass ich seit rund zehn Jahren in schöner Regelmäßigkeit abgegeben hatte, in diesem Jahr wirklich einzulösen.

Am Stand von Nürburgring wurde ich dank der freundlichen Helfer/-innen, die ich dort seit vielen Jahren kenne, dann auch in diesem Jahre endlich fündig. Nichts von der Stange, nichts was jeder x-te Messebesucher erwerben konnte, sollte es sein. Aber im nächsten Jahr jährt sich zum 50. Mal der Tag, an dem auf dem Nürburgring zum ersten (und bisher auch letzten) Mal ein Deutscher Weltmeister im Straßen-Radsport wurde. Und von diesem Event gibt es noch ein paar wenige handverlesene Plakate aus dem Jahr 1966. Und ein solches habe ich noch bekommen. Ich denke, damit habe ich mein Versprechen zur allgemeinen Zufriedenheit eingelöst.

Aber sagen Sie bitte nichts weiter. Noch habe ich mein Präsent nämlich nicht an den (jungen) Mann gebracht.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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