Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Haben Sie den gestrigen Tag einigermaßen unbeschadet überstanden? Ohne größere böse Zwischenfälle, ohne Unglück? Sei es zu Fuß oder auch mit dem Fahrzeug? Immerhin, fragen muss ja mal erlaubt sein, denn gestern war ja bekanntlich wieder einer jener angeblich Unheil bringenden Tage: Freitag, der 13. nämlich. Und uns vor diesem vermaledeiten Datum zu fürchten, dazu haben wir ja bekanntlich alle Grund.

Das sah offensichtlich auch die Techniker Krankenkasse in Bayern so. Zumindest wollte sie es wohl nicht ausschließen und hatte deshalb eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die das Fahrverhalten der Deutschen und die Höhe der (gemeldeten oder tatsächlichen) Verkehrsunfälle der vergangenen 13. eines jeden Monats, die auf einen Freitag gefallen waren, auf Herz und Nieren prüfen sollte. Denn, Aberglaube hin oder her: Wenn dem wirklich so wäre, dass böse Mächte auf uns oder unsere Autos an diesem Tag Einfluss nehmen könnten, dann müsste man das ja seinen Kunden fürsorglich vorher mitteilen. Quasi schon aus Selbstschutz. Denn wo Unfälle passieren, entstehenden Sachschäden. Und die muss dann die Versicherung wieder regeln.

Und was kam bei diesen Untersuchungen heraus? 1.047 Unfälle habe man im Durchschnitt am 13. eines jeden Monats in Bayern zu verzeichnen gehabt. Gleich, auf welchen Wochentag denn nun dieser 13. gefallen war. Also, um Sie zu beruhigen, liebe Leserinnen und Leser: In den vergangenen Jahren lagen ein Montag und ein Mittwoch an der Spitze der Unfallzahlen, wenn es um den 13. eines Monats ging. Also ist der Freitag, wenn er auf einen 13. fällt, vielleicht doch nicht so schlimm, wie wir alle gedacht haben?

Ja, müsste man im Umkehrschluss vielleicht sogar daraus folgern, dass Freitag der 13. eigentlich ein Glückstag sein könnte? Zumindest in Bezug auf das Auto fahren. Denn wenn die meisten Unfälle am 13. eines Monats ja montags oder mittwochs passierten, dann müsste man ja eigentlich an einem Freitag, den 13. relativ sicher auf unseren Straßen sein. Sollte man zumindest annehmen.Sie merken schon, so ganz ernst nehme ich (und Sie hoffentlich auch) diesen ganzen Aberglauben-Mumpitz mit dem angeblich Unheil verheißenden Wochentag nicht. Wer nicht aufpasst, wer Pech mit der Technik seines Autos hat, wem ein unvorsichtiger Verkehrsteilnehmer in die Seite rauscht, der wird die Folgen mit Sicherheit nicht auf das Datum schieben können. Sondern eben auf sein eigenes Verhalten, auf das eines anderen oder auf Schnee, Eis oder Nebel vielleicht. Aber ganz bestimmt nicht auf den Kalender.

Übrigens, ich selbst habe den gestrigen Freitag als Autofahrer auch unbeschadet überstanden. Na ja, was so schwierig auch nicht war, denn ich war nur mal kurz zum Supermarkt, eine Kiste Mineralwasser kaufen. Aber es war dann doch gut, dass ich nicht – wie im Märchen – gestern noch Gäste hatte. Denn bei Dornröschen gibt es nur zwölf goldene Teller, so dass die 13. Fee keinen Platz am Tisch hatte. Worauf sie dann die arme Prinzessin verwünschte. Dieses Schicksal, so hoffe ich, möge Ihnen erspart bleiben.

Stattdessen wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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