Rallye statt Rotwein, Wertungsprüfung statt Boxengasse: Im wild-romantischen Ahrtal, Deutschlands größtem Rotwein-Anbaugebiet, und rund um den Nürburgring findet an diesem Freitag und Samstag (13./14. November) der alljährliche Abschluss der Rallyesaison statt. Die „Köln- Ahrweiler“, in der Szene auch nur kurz und prägnant „R-K-A“ genannt, wartet dabei wie seit vielen Jahren schon mit einer ganz speziellen Mixtur aus Klassikfahrzeugen und Prüfungen mit sportlich-anspruchsvollem Touch auf:
Nirgendwo sonst gibt es eine Rallye für historische Fahrzeuge mit gezeiteten Prüfungen, also alles andere als nur eine gemütliche Saison-Abschiedssause mit weinseligem Jahresende. Die „R-K-A“ versammelt wie immer im November – in diesem Jahr sogar einem strahlend blauen und (zum Teil) sonnenverwöhnten vorletzten Monat des Jahres – Piloten und Fahrer, die zum einen etwas darstellen und zum zweiten etwas können. Und zwar richtig gut Rallye fahren können.
Was also, Rallyeherz, willst Du mehr zum Abschied aus einer langen Saison 2015, die im März mit der Saar-Pfalz-Rallye mit Start und Ziel im saarländischen St. Wendel begann. Und hier schließt sich der Kreis: Denn genau wie bei der „Saar-Pfalz-Rallye“, dem Auftakt zur Deutschen Rallyemeisterschaft und den ADAC Rallye Masters, steht auch die „Köln-Ahrweiler“ unter dem besonderen Patronat der KÜS. Sowohl bei den aktuellen Rallyeboliden, die im Frühjahr die neue Saison mit vielen verschiedenen Klassen und Divisionen eröffnen, wie auch zum Ausklang im November ist die KÜS Partner einer Serie und eines Laufes, die tollen Motorsport an der Basis und mit der Basis versprechen – und auch halten!
Dafür stehen unter anderem Teilnehmer wie der ehemalige Deutsche Meister Georg Berlandy (Stromberg), der heuer in einem Opel Ascona 400 antritt und einer der besten deutschen Rallyepiloten überhaupt. Niki Schelle aus dem bayerischen Böbing, ehemaliger WM-Pilot, geht am Freitagnachmittag in einem Suzuki Ignis Super 1600 an den Start. „Ich freue mich riesig, mit dem Suzuki bei der Köln-Ahrweiler angreifen zu können. Mit einem solchen Fahrzeug war ich 2002 bei sechs Läufen in der Junior WRC recht erfolgreich unterwegs“, versprühte der 49-Jährige vor dem Startschuss bereits jede Menge Tatendrang und Vorfreude.Los geht es am heutigen Freitag um 17 Uhr, wenn am historischen Winzerkeller im verwinkelten Ahrtal-Städtchen Mayschoss die Fahrer auf die Strecke und die ersten Prüfungen geschickt werden. Am Samstag spielt sich das Geschehen dann sowohl entlang des Ahrtals wie auch rund um den Nürburgring statt. Dort, im kleinen Eifelflecken Meuspath, direkt an der „Döttinger Höhe“ gelegen, treffen sich auch alle Fahrzeuge um die Mittagszeit zum sogenannten Regrouping, bei dem alle Teilnehmer wieder zusammen geführt werden.
Beste Gelegenheit also, mit den an diesem Tage meist sehr entspannt wirkenden Fahrern ein paar „Benzingespräche“ zu führen und sich die zwar in die Jahre gekommenen, aber immer noch sportlich zeitgemäßen Fahrzeuge in Ruhe aus der Nähe anzusehen. Traditionsgemäß quillt das kleine Örtchen Meuspath in der Zeit von 12 – 14 Uhr am Samstag der „R-K-A“ über angesichts des Ansturms der Teilnehmer und der vielen Rallyefreunde.
Die Veranstaltung, und das zeigt auch ihren sportlichen Anspruch, gehört noch zu einer Reihe von Ganzjahres-Prädikaten. So ist sie unter anderem der letzte von acht Läufen zur sogenannten „Youngtimer-Trophy“. Das sind Rallyefahrzeuge, die mindestens zwanzig Jahre „auf dem Buckel“ haben und deren Piloten sich ein ganzes Jahr lang bei verschiedenen Einsätzen auf den Wertungsprüfungen duellieren. Dort wird zum Abschluss des Rallyejahres 2015 also noch einmal richtig guter „Quertreiber-Sport“ mit jeder Menge spektakulären Drifts geboten.Bis Freitagmorgen waren zur 38. Auflage der Rallye „Köln – Ahrweiler“ fast 100 Teams in die Teilnehmerliste eingeschrieben. Genaue Infos über Anzahl und Lage der Wertungsprüfungen, sowie die besten Zuschauerpunkte gibt es unter www.r-k-a.de.Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz
