Continental-Werk in Korbach: Reifen für Pkw, SUV, Van – und Rennrad

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In der nordhessischen Hansestadt Korbach befindet sich eines der kleineren, aber vielleicht vielseitigsten Werke von Continental. Rund 30.000 Sommer- oder Winterreifen für Pkw, Vans oder SUV werden täglich produziert. Aber auch Reifen für Zweiräder und Industrieanwendungen stellen rund 3.400 Mitarbeiter her. Außerdem fertigt ContiTech pro Tag rund 185.000 Meter Schlauch und bis zum Juli 2016 wird ein High Performance Technology Centern (HTPC) fertiggestellt sein.

In Korbach mit seinen rund 24.000 Einwohnern ist das Werk der wichtigste Arbeitgeber und mit aktuell 146 Auszubildenden einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Die seit Jahren gerühmte Kompetenz der Mitarbeiter hat dazu geführt, dass im Waldeckischen Land auch Reifen gefertigt werden, die auf heimischen Straßen verboten sind. Pneus der Marken Viking und Gislaved sind in Schweden, Norwegen, Finnland sowie in Nordosteuropa mit Spikes als „Spezialitäten“ echte Renner.

Direkt daneben werden im einzigen deutschen Fahrradreifenwerk unter anderem Reifen für die Tour de France-Profis in Handarbeit hergestellt. Die Reifen der Grand-Prix-Serie zieren aber auch Rennräder von Freizeitsportlern. Wenn von Zweirrad-Fahrern die Rede ist, sind auch die Motorradfahrer gemeint und der Grip für ihre Bikes kommt ebenfalls aus Korbach – wenn die Reifen mit dem Continental-Schriftzug bestückt sind. Ein Rennreifen für Motorräder wird in diversen deutschen Rennklassen der Seriensport-Läufe gefahren und wurde sogar im Werk entwickelt.

Hohe Traglasten und Unverwüstlichkeit sind die Stärken der Industriereifen, die z. B. an Gabelstaplern ihren Dienst verrichten und ebenfalls in Korbach „gebacken“ werden. Schließlich stellt ContiTech auch Schläuche her, die in Automobilen und in der Industrie für den Transport von Flüssigkeiten und Gasen sorgen. Dazu müssen diese flexiblen Leitungen extrem hitzebeständig und druckfest sein. Hinzu kommen spezielle Schläuche für die Lebensmittelindustrie, die Flugzeugbetankung und den Gartenbau.

Auf einer Fläche von ca. 12.000 Quadratmetern entsteht bis Mitte nächsten Jahres eine neue Produktionsanlage, quasi eine „Fabrik in der Fabrik“. Dort werden dann nicht nur Hochleistungsreifen für besonders sportliche, technologisch anspruchsvolle und hochmotorisierte Pkw hergestellt. Auch die Entwicklung und Optimierung von Produktionsprozessen soll von Korbach aus vorangetrieben und anschließend in anderen Continental-Werken eingeführt werden.

Mit dem HPTC verlegt Continental die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ins Reifenwerk Korbach und investiert dabei mehr als 45 Millionen Euro. In der neuen Anlage werden rund 60 Mitarbeiter beschäftigt sein. In der „Vision 2025“ hat Continental festgeschrieben, weltweit profitabel zu wachsen. Eine der Grundvoraussetzungen dafür ist es, neben der Erhöhung von Kapazitäten für technologisch besonders anspruchsvolle Reifen verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren. Zugleich signalisiert Continental den Erstausrüstern, dass in ihrem Interesse der technologische Fortschritt für noch bessere Produkte vorangetrieben wird.

Text Karl Seiler/Foto: Continental/Kristin Bartels

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