Test-Tour: Ford Mustang GT V8

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Wohl kaum in den letzten Jahren, ja sogar Jahrzehnten wurde ein neues Fahrzeug der Ford Motor Company so sehnlichst erwartet wie dieses. Zumindest in Europa. Unser erster „Ausritt“ mit dem neuen Ford Mustang in der Variante als GT V8 fiel dann auch entsprechend aus.

Das große 5.0 an der Flanke lässt den Bums erahnen, der dahinter steckt. Fünf Liter Hubraum, verteilt auf acht Zylinder. Alles ohne Zwangsbeatmung. 421 Pferdestärken in einem Auto namens Mustang. Ist nicht mehr zeitgemäß? Von wegen! Rein ins Vergnügen.

Seit dem Sommer gibt es die sechste Generation des Mustang in Deutschland. Schon ein Blick auf das muskulöse Äußere dieser US-Ikone verdeutlicht: Mehr Macho-Gehabe geht nicht.
Starter-Knopf an, dann erst dem leisen, verheißungsvollen Grummeln lauschen. Kernig ja, aber nicht der Sound des Ur-amerikanischen Big Blocks. Doch der Mustang ist ja kein Stehzeug, sondern ein Fahrzeug! Irgendwo in der Region finden wir noch ein Stück freien Asphalt.

Die 418 „Pferde“ drehen geschmeidig rauf bis zu 6.500 Umdrehungen. Der Schub kommt von ganz unten aus dem Drehmomentband. Und doch verhilft das (freiwillige) manuelle Schalten mit den Lenkrad-Paddeln noch einmal zu einem zusätzlichen, fein dosierten, Kick auf dem Weg zur Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Der 61 Liter große Tank eignet sich dabei nur bedingt als Grundlage für das Meiden von Zapfsäulen auf weiteren Strecken.
Hinzu kommt ein Fahrwerk, das mit der verblassten US-Technik früherer Dekaden nichts mehr gemein hat. Vorbei ist das Zeitalter von Starrachse und Blattfedern an der Hinterachse. Eine Mehrlenker-Achse, up to date, übernimmt stattdessen das Kommando.

Das bewirkt, dass die Urgewalt des amerikanischen Muscle Cars durchaus noch präsent ist, allerdings in leicht domestiziertem Zustand. Doch die Cowboy-Gene des Achtzylinders sollten erhalten bleiben und das ist gelungen. Was hinzu kommt, um auf dem hierzulande überschaubaren Markt großvolumiger Sportwagen Paroli bieten zu können, gehören serienmäßig Ledersitze, Klimaanlage, Xenon-Licht und ein Audio-System dazu.

Um uns nicht unnötig der Gefahr der Lächerlichkeit preis zu geben, verzichten wir auf detaillierte Angaben zu Themen wie Alltagsnutzen, Kofferraumvolumen oder Ablageflächen.
Nur eins noch:
Die Preisliste für den V8 GT beinhaltet das viel zitierte Schnäppchen: ab 40.000 Euro. Darunter (ab 35.000) gibt es noch einen aufgeladenen Vierzylinder. Auch das steht für das amerikanische Prinzip: Viel Power für wenig Preis.

Ernst zu nehmende (frühere) Konkurrenten der Kategorie Muscle Car, wenn es denn welche gäbe, kämen von der eigenen „Weide“ im wilden Auto-Westen: Etwa ein Pontiac Firebird oder ein Dodge Challenger. Doch wozu?

Technische Daten Ford Mustang GT V8

Ausführung: viersitziges Fastback-Coupé
Länge / Breite / Höhe: 4,78 / 1,91 / 1,38 Meter
Leergewicht: 1.732 Kilogramm
Tankinhalt: 61 Liter
Kofferraumvolumen: 408 Liter
Motor: Ottomotor, acht Zylinder in V-AnordnungLeistung: 421 PS
Hubraum: 4.951 ccm
Antrieb: Hinterrad
Getriebe: 6-Gang-Automatik mit Schaltwippen
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/hVerbrauch: 12,5 Liter Super plus auf 100 km (Herstellerangaben)
Abgasnorm: Euro 6
Preis inkl. MwSt.: ab 40.000 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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