Buchtipp – Friedl: Was sich bewährt hat

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Wir leben in einer Ex- und Hopp-Gesellschaft. Selten wird dies im allgemein hektischen Alltag so klar wie in dem Buch von Inge Friedl. Und das kann weit mehr Nachteile als Vorteile nach sich ziehen.

Hören wir mal genau in uns selbst hinein: Was fehlt uns denn oftmals? Zeit. Muße. Vielleicht auch die gesunde regelmäßige Bewegung. Oder Freundschaften, die wir pflegen bzw. – noch einfacher – Zeit für die Familie.

Und hören wir nochmal genau in uns selbst hinein: Woran sind wir denn gewöhnt? An Hektik. An die permanente Erreichbarkeit. Daran, dass, was kaputt geht, gleich neu angeschafft wird. Reparieren lohnt nicht – hört man ja oft genug auch vom Fachverkäufer.

Was also tun? Zurück zur Selbstversorgung, Smartphone wegschmeißen und ein ganz anderes Leben anfangen?

Muss nicht sein. Aber es ist schon verblüffend, wie viel von dem Bewährten sich in den Alltag einbauen lässt, was Inge Friedl aufzeigt. Die Kunst der Vorfreude (wieder) lernen. Einfache Gerichte essen, etwa eine saure Suppe, schlichte Ofenkartoffeln. Wenn schon Fleisch, dann nicht nur Filetsteaks. Als Fleisch nämlich noch ein Luxusgut war, das man sich nicht jeden Tag leisten konnte, wurden auch jene Teile mitverwertet, die heute vielfach ein Igitt! auslösen. Innereien zum Beispiel. Bevor man etwas wegwirft, genauer prüfen, ob die Reparatur nicht doch möglich ist. Und ganz einfach: Seine Zeit einteilen. Salopp gesagt: Man muss nicht morgen am Ende der Welt ankommen. Nächste Woche reicht's auch noch hin.

Für eine Vielzahl verblüffender Tipps hat Inge Friedl einen besonders erwähnenswerten Abschluss gewählt: den Umgang mit Sterben und Tod. Denn auch er gehört zum Leben dazu.

Inge Friedl: Was sich bewährt hat. Begegnung mit alter Lebensweisheit. Styria Premium; 19,90 Euro.

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