China Silk Way-Rally: Doppelsieg für Peugeot

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Sie war hart und lang, also eine mehr als akzeptable Vorbereitung auf die Dakar 2016. Und so hatten sich die Mannen aus dem Rallye-Tross von Peugeot das auch vorgestellt. Sie hatten zwei Buggys des 2008 DKR nach der letzten Dakar vor neun Monaten weiter entwickelt, verbessert natürlich und mit den beiden neuen Stamm-Teams Peterhansel und Despres zur Silk Way geschickt. Ja, das ist beruhigend, dass sich der elfmalige Dakar-Heroe Stéphane Peterhansel nicht davon hat abbringen lassen, dieses einachsig angetriebene Fahrzeug mit weiter zu entwickeln (siehe Bericht unter www.kues.de vom 7. September 2015 an dieser Stelle). Die Konkurrenz entsprach zwar nicht so ganz der bei der Dakar, hatte aber, so es heimische Piloten waren, den Vorteil, sich mit den spezifischen Gegebenheiten vor Ort recht ordentlich auszukennen. Denn außer stabiler Technik war auch bester Orientierungssinn mithilfe der digitalen Roadbooks gefragt.

So gelangem dem Altmeister auf zwei und vier Rädern gleich acht Tagesetappensiege, während Kollege Despres immer stärker wurde und sich auch deren fünf zugute schreiben ließ. Unter dem Strich nach über zwei Wochen hieß das dann in Klarschrift: Doppelsieg für Peugeot. Der erste Sieg überhaupt für den 2008 DKR. Nach den leidvollen Erfahrungen bei der letzten Dakar musste einfach etwas gemacht werden. Und es klappte. Die anwesenden Mitbewerber aber waren nicht so schwach, wie ehedem gedacht, was sich am besten an den Zeitabständen der Top-Five ersehen lässt: Peterhansel gewann mit einem Vorsprung von lediglich 31 Minuten auf seinen Teamkollegen, der wiederum auch nur 51 Minuten auf den Dritten, den Chinesen Han Wie auf einem Haval, herausfahren konnte. Platz 4 ging an den alten französischen Haudegen Christian Lavieille, der seinen Haval ebenfalls mit dem Fernziel Dakar 2016 an die Seidenstraße brachte. Lui Kun, China, lief dann auf dem 5. Platz ein auf einem stark modifizierten Mitsubishi Pajero, der in durchaus professionell geführter Werkstatt aufgebaut worden war, aber bereits 1:47 Stunden Rückstand aufwies. Das sind alles verflixt enge Abstände, wenn man die Länge und Härte der Silk Way berücksichtigt. Für die Peugeot-Leute war es wichtig, beide Autos ins Ziel zu bringen, nun wurde es gar ein Doppelsieg. Während die europäische Dakar-Konkurrenz sich in den Dünen Marokkos gütlich tut und noch einige Bajas abwickelt, dürfte Peugeot sich wesentlich mehr Chancen erarbeitet haben auf die Favoritenrolle in Südamerika. Viel Entwicklungszeit bleibt ja nicht mehr. Und: Peterhansel will endlich sein Dutzend an Dakar-Siegen vollmachen, was ihm bei X-raid vor knapp zwei Jahren auf eindrückliche Art und Weise durch Teamorder verwehrt worden war.

Ab Mitte November beginnt die Verschiffung der Rallye-Fahrzeuge im französischen Le Havre, zumindest derer aus Europa. Und das sind gerademal noch knappe sieben Wochen.

Text: Frank Nüssel /CineMot
Bilder: 4x4pasion.com

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