Heimrennen für Le-Mans-Sieger Porsche: WM-Punkte im Visier

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Porsche startet mit dem 919 Hybrid zum ersten Mal in Deutschland: Vom 28. bis 30. August findet der vierte von acht Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auf dem Nürburgring statt. Das Sechsstundenrennen in der Eifel ist der erste Auftritt der seit 2012 ausgetragenen WEC in Deutschland. Im Feld der insgesamt 31 Starter setzt Porsche in der Spitzenkategorie LMP1 (Le-Mans-Prototypen Klasse 1) zwei 919 Hybrid ein. Der Entwicklungsträger für zukünftige Sportwagentechnologie wird angetrieben von einem Downsizing-Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Litern Hubraum und einem Elektromotor, der von zwei Energierückgewinnungssystemen (Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie) gespeist wird. In Kombination ergibt das wegweisende und in der WEC einzigartige Antriebskonzept eine Systemleistung von rund 1.000 PS.

Nach zwei Sechsstundenrennen in Silverstone (GB) und Spa (BE) gewann Porsche mit dem 919 am 14. Juni 2015 das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Es war der 17. Gesamtsieg für Porsche bei diesem Klassiker; an diese Bilanz reicht keine andere Marke heran. Für die siegreichen Fahrer des dort eingesetzten dritten Autos – Earl Bamber (NZ), Nico Hülkenberg (DE), Nick Tandy (GB) – war es zumindest in diesem Jahr der letzte Renneinsatz im 919. Allerdings wird das Original-Siegerauto am Ring-Boulevard am Nürburgring ausgestellt sein. Außerdem starten sowohl Bamber (Porsche 911 RSR, Klasse GTE Am) als auch Tandy (Oreca 05, Klasse LMP2) beim WEC-Rennen, und Hülkenberg wird dem Team einen Besuch abstatten.

Auf der Strecke tritt das Porsche Team wieder mit den Stammfahrern an. Das Auto mit der Startnummer 17 teilen sich KÜS-Testimonial Timo Bernhard, Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS). Die drei kamen in Le Mans als Zweite ins Ziel und machten den Doppelsieg für Porsche perfekt. Den Wagen Nummer 18 pilotiert unverändert jenes Trio, das beim Finale 2014 den ersten Sieg überhaupt mit dem 919 holte: Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) – die Polesetter von Le Mans.

Außer den beiden Siegen in Interlagos 2014 und Le Mans 2015 kann der 919 noch neun weitere Podestplätze verbuchen (vier zweite und fünf dritte Plätze). Zudem startete bei den elf seit Anfang 2014 mit dem Prototypen bestrittenen Rennen sieben Mal ein 919 von der Poleposition. In der laufenden Saison holte bislang vor jedem Rennen ein 919 die Pole – in Le Mans waren es sogar die Startpositionen eins, zwei und drei. Nach drei von acht Läufen führt Porsche mit 140 Punkten in der Herstellerwertung der WM vor Audi (124) und Toyota (71). In der Fahrerwertung rangieren Dumas/Jani/Lieb auf Platz vier, Bernhard/Hartley/Webber an Position fünf.

Nachdem in Le Mans drei 919 in unterschiedlichen Farben auftraten, sind die beiden Einsatzautos jetzt wieder weiß. Und das ist nicht der einzige erkennbare Unterschied: Rund 80 Prozent der Karosserieteile sind neu. Ein Aerodynamik-Paket für hohen Abtrieb hat die „Low-Downforce“-Konfiguration für die ellenlangen Geraden von Le Mans abgelöst.

„Ich habe natürlich eine ganz starke Beziehung zum Ring,“ so Timo. „Wegen der Nähe zu meiner Heimat, aber auch wegen der schönen Erfolge. Jeder der fünf Gesamtsiege beim 24-Stunden-Rennen war für mich ein Meilenstein. Irgendwie lief es für mich immer rund in der Eifel. 2000/2001 bin ich vier Carrera-Cup-Rennen gefahren und habe drei davon von der Poleposition aus gewonnen. Es gibt einige richtig anspruchsvolle Kurven, von denen manche nach außen hängen. Da muss man sich sehr gut überlegen, wie man das Auto platziert. Das gefällt mir. Ich bin sicher, unser Heimrennen wird eine super Veranstaltung.“

Quelle: www.timo-bernhard.de
Fotos: Porsche, Bernhard Schoke

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