Aral-Studie 2015: Ampel steht auf grün beim Fahrzeugkauf

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In die Zukunft zu sehen ist eine wirkliche Gabe! Der Legende nach benötigte man in früheren Zeiten Tier-Innereien, Tierknochen oder eine blank geputzte Kristallkugel. Das Geschehene, vor allem dann, wenn es wie in Delphie unter Drogeneinfluss wahrgenommen wurde, bedurfte einem Höchstmaß an Interpretationsgeschick. Noch heute sind Prognosen stellenweise recht schwierig, was man an zigfachen Korrekturen von Wachstumsprognosen der Wirtschaftsweisen und der einschlägigen Wirtschaftsinstitute ablesen kann. Wir wollen uns allerdings im Folgenden mit einer stabilen Form der Prophezeiung beschäftigen, einer repräsentativen Befragung nämlich die sich das Erkennen der Automobilmarkt-Trends der Zukunft zum Ziel gesetzt hat: der aktuellen Aral-Studie „Trends beim Autokauf 2015“.

Laut der jüngsten Aral-Umfrage, es wurden insgesamt 1.049 Autofahrer vom 2. bis 11. März dieses Jahres per Online befragt, haben Deutschlands Autofahrer ihre Lust am Neuwagenkauf wiederentdeckt. „Mehr als jeder dritte Autofahrer will sich in den nächsten 18 Monaten ein anderes Fahrzeug zulegen. Noch nie seit der Ersterhebung der Studie im Jahr 2003 war der Wunsch nach einem Auto so groß, erläuterte Dr. Peter Sauermann von der Aral AG. 36 Prozent der Befragten planen in den nächsten 18 Monaten den Kauf eines Fahrzeugs, was einem Plus von zehn Prozentpunkten gegenüber der letzten Befragung entspricht. Fast die Hälfte (16 Prozent) der potentiellen Käufer interessiert sich für einen Neuwagen. Am stärksten gefragt ist Volkswagen (17 Prozent), die Wolfsburger nehmen damit wieder die Pole-Position ein. Dahinter folgen mit jeweils acht Prozent Opel, Ford, BMW, Audi oder die japanischen Importeure. „Eher düster sind die Aussichten für die französischen, koreanischen und italienischen Importeure, die deutlich an Zuspruch verlieren“, so Sauermann. Interessant ist, dass mehr als die Hälfte der Befragten ihr nächstes Auto in bar bezahlen möchten, vor zwei Jahren wollte das nur jeder dritte Autokäufer.

Bei den bevorzugten Antriebsarten spielen Ottomotoren mit einem Anteil von 42 Prozent und Dieselaggregate (31 Prozent) immer noch die Hauptrolle. „Obwohl die beiden klassischen Antriebsarten fast drei Viertel aller Nennungen ausmachen ist der Trend hin zu alternativen Antrieben dennoch unübersehbar“, so Sauermann. So brachte die Studie hervor, dass aktuell der Hybridantrieb auf der Gewinnerseite steht. Waren 2013 nur sechs Prozent an Hybridfahrzeugen interessiert, so hat sich der Anteil nun mit elf Prozent nahezu verdoppelt. Elektroautos haben an Attraktivität gewonnen und die grundsätzliche Bereitschaft eine E-Mobil zukaufen, hat sich von 27 Prozent in 2013 auf jetzt 53 Prozent fast verdoppelt, aber ein entscheidendes Problem ist nach wie vor die mangelnde Reichweite. Potentielle Käufer erwarten eine Mindestreichweite von 418 Kilometern, davon sind reine Elektrowagen noch weit entfernt.

Text: Ute Kernbach
Charts: ARAL

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