Buchtipp – Ich bin vielleicht verrückt …

Beitragsbild
Foto 1

Doktor Griesinger hat ihm homöopathische Belladonna-Tropfen verordnet. Gegen eine leichte Erkältung. Bloß: Doktor Griesinger hieß eigentlich Fleischer und schlüpfte nur in die Medizinerrolle, wenn er einen Schub hatte. Das konnte der Pfleger nicht wissen, denn Fleischer war nicht sein Patient, der Pfleger nur durch widrige Umstände des Arbeitsalltags auf der entsprechenden Station.

Der Pfleger, das ist Arnold Rubel, der hier seine Erlebnisse als medizinisch Tätiger in der Psychiatrie beschreibt. Er heißt nicht wirklich so, denn er muss anonym bleiben. Depressionen, Schizophrenie, Verwirrtheit … die Liste psychiatrischer Krankheitsbilder ist nicht gerade klein. Vom Pfleger wird ein Höchstmaß an Flexibilität und Empathie verlangt.

Was hier aufgeschrieben wurde, ist komisch, aber die Patienten werden nicht gleichsam zwischen Buchdeckeln ausgelacht. Im Gegenteil, klar wird vor allem, dass wohl niemand gegen das Auftreten einer solchen Erkrankung geschützt ist. Manchmal reichen einfache Missverständnisse zwischen Patienten für fürchterliche Situationen, die nach Aufklärung rückblickend komisch wirken. Auch das gibt es, sieht man genau hin, überall im Leben.

Arnold Rubel (mit Ernst Kaufmann): Ich bin vielleicht verrückt, aber nicht blöd. Die irren Erlebnisse eines Pflegers in der Psychiatrie. Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag; 9,99 Euro.

Nach oben scrollen