Opel: 50 Jahre Kadett B in Rheinhessen gefeiert

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Opel kann heuer auf „50 Jahre Kadett B“ zurückblicken (vgl. www.kues.de vom 7. Juni 2015) und feierte das Jubiläum standesgemäß mit einer Oldtimer-Ausfahrt zum Schloss Westerhaus in Rheinhessen. Dazu kamen nicht nur 49 stolze Besitzer eines Kadett B auf das Opel-Weingut – auch Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann unterstrich mit seiner Teilnahme das Traditionsbewusstsein der Marke.

Der Opel Kadett B wurde ab 1965 gebaut und löste den Kadett A ab. Der Neue maß über vier Meter und war damit eine ganze Nummer größer geraten als der erste Nachkriegs-Kadett. Mit 18 Zentimetern Zuwachs in der Länge traten zum Marktstart gleich drei Karosserievarianten an: Zwei- oder viertürige Limousine, traditionell CarAvan genannter Kombi und Coupé. Fastback-Modelle wie die Chevrolet Chevelle aus den USA standen beim Coupé eindeutig Pate und in die Annalen der Automobilgeschichte gingen die drei Lüftungsschlitze in der C-Säule ein. Heute sind diese „Kiemen-Coupés“ besonders begehrt. Noch seltenerer sind die wenigen Cabrio-Varianten des Kadett B, die bei Welsch in Mayen umgebaut wurden: Ein perfekt restauriertes Exemplar kam zum Geburtstagskorso.Analog zur Länge wuchsen auch die PS-Zahlen. Die Opel-Ingenieure vergrößerten die Bohrung des Vierzylinders und das dann 1,1 Liter große Basisaggregat leistete 33 kW/45 PS. Alternativ war der höherverdichtete S-Motor mit 40 kW/55 PS erhältlich. Schon 1966 kam der Rallye-Kadett mit mattschwarzer Motorhaube und Zierstreifen als der Urahn aller Kompaktsportler dazu – mit einer 44 kW/60 PS starken Zwei-Vergaser-Version des 1,1-Liter-Motors und ab 1967 sogar mit einem 1,9-Liter-Aggregat, dessen 66 kW/90 PS für 170 km/h Höchstgeschwindigkeit gut waren. So wurde der Kadett B schnell zum Erfolg: Von mehr als 2,6 Millionen bis Juli 1973 produzierten Modellen wurde rund die Hälfte in 120 Länder rund um den Globus exportiert.

Bereits 1900 erwarb Heinrich von Opel, der dritte Sohn des Firmengründers, das Weingut auf dem Westerberg bei Ingelheim. Heute wird es in vierter Generation von der Ururenkelin von Adam Opel, Ivonne Gräfin von Schönburg-Glauchau und ihrem Mann Johannes geführt. Bei der Tour von Rüsselsheim zum Schloss Westerhaus klagte keiner der Oldtimer – weder Mensch noch Maschine – über irgendwelche Ausfälle. Eskortiert wurde der Geburtstagskorso zu Ehren des Kadett B von dessen Brüdern aus früheren und späteren Generationen. Der erste Opel-Fronttriebler in der Kompaktklasse wurde dabei von Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann selbst gefahren, denn sein allererster Neuwagen war ein Opel Kadett D in zeitgenössischem Orange. Als Überraschungsgast tauchte zudem ein nigelnagelneuer Astra K bei der Geburtstagsparty auf und begeisterte die Teilnehmer der Ausfahrt bereits zwei Monate vor seiner Weltpremiere auf der IAA im September.

Text und Fotos: Karl Seiler

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