Weltweit erster Partikelfilter für Benziner

Beitragsbild
Foto 1

Es ist ja hinreichend bekannt, dass der Dieselkraftstoff, auch als Leichtöl bezeichnet, während des Verbrennungsvorgangs Feststoffpartikel absondert, die die Umwelt belasten. Dagegen hat die Industrie diverse Rezepte entwickelt, um dem entgegen zu wirken: Eine zweite Verbrennung der bei der ersten Verbrennung entstehenden Abgase, dazu Oxydationskatalysatoren und den Dieselpartikelfilter.

Nun sind auch die Benzinmotoren ins Gerede geraten, von denen man bislang annahm, dass dank des recht hohen Alkoholanteils die Verbrennung wesentlich sauberer stattfindet. Jahrzehntelang galt der Benziner als der saubere Bruder des Diesels. Gestiegenes Umweltbewusstsein und vor allem die ab 2017 geltende Abgasnorm Euro 6c ließen die Entwickler nicht ruhen und der Global Player Faurecia bringt nun einen Partikelfilter für die Ottomotoren mit Direkteinspritzung als Erster auf den Markt. Das hat natürlich seine Gründe: Bei diesem System wird der Kraftstoff erst im Brennraum mit der Luft vermischt. Hierbei können Sprit-Tröpfchen nicht ganz verdampfen, somit auch nicht ganz verbrennen, sondern gelangen als kleinste Russpartikel in die Umwelt. Da die Direkteinspritzung gleiche Leistung bei weniger Hubraum erlaubt und generiert, liegt der Trend in Richtung Downsizing, sprich: Generell die Motoren kleiner zu machen. Dabei ist von einem Kraftstoff-Minderverbrauch von etwa 15 % auszugehen. Für die Motorengeneration ab etwa 2016 rechnen die Faurecia-Entwickler bereits mit einem Marktanteil von 50 % für die kleineren Direkteinspritzer.
Die Schadstoffemissionen werden folglich weiter markant reduziert werden. Clean Air-Strategie nennen es die Hersteller, die aber diese Motoren-Abgastechnologie nicht alleine stehen lassen wollen. Im gleichen Konzern werden neue Glasfaser-Verbundmaterialien entwickelt und zur Reife geführt, die beispielsweise für Fahrzeugböden ein spürbar geringeres Gewicht aufweisen. Eine flankierende Leichtbau-Entwicklung gilt noch der Reduzierung der Gewichte von Fensterhebern und Leichtbausitzen. Alle genannten neuen Verbundmaterialien werden eine Gesamtgewichtsreduzierung von etwa 100 Kilogramm pro Pkw generieren. Gute Aussichten für die nahe Zukunft.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Faurecia

Scroll to Top