Test-Tour: Subaru Forester 2.0 Sport Lineartronic

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Vor mir an der Ampel steht ein Subaru, ein Forester der ersten Generation. Ich kann auf sein Dach blicken, sehe die Konturen des Fahrzeuges aus erhöhter Position. Wieso ich das erwähne? Weil ich in der Modellvariante 2015 des Forester sitze. Der Neue ist ziemlich gewachsen, trotz der kräftigen Dimensionen aber geschmeidig und in der gefälligen Linie moderner SUVs geschnitten. 1997 erblickte der erste Forester das Licht der automobilen Welt. Damals war das SUV-Segment noch nicht oder nur wenig definiert, ganz zu schweigen von akzeptablen Verkaufszahlen. Das hat sich stark geändert, viele wollen inzwischen die bequemen Limousinen mit dem hohen Einstieg, Lifestylepaket, Allradantrieb und Bodenfreiheit inklusive. Subaru ist da mit dem neuen Forester gut aufgestellt.

Die im unteren Bereich weit vorne angesetzte A-Säule schafft Raum für große Fensterflächen, zusammen mit der erhöhten Sitzposition der Grund für das Fahrgefühl mit Überblick. Was auffällt ist die Front, sechseckig ist der Kühlergrill, wuchtig der Stoßfänger. Vorherrschend ist hier die Beleuchtungseinheit, moderne Technik dort natürlich inklusive. Der Vollständigkeit halber noch die Abmessungen. Der Forester 2015 ist 4,59 Meter lang, 1,79 Meter breit und von der Fahrbahn bis zur Dachkante misst er 1,73 Meter. Der Kofferraum fasst, bei umgeklappten Sitzen und voll beladen, 1.592 Liter, nur der eigentliche Kofferraum alleine noch 505 Liter.

Im Innenraum herrscht funktionelle Eleganz. Alle Schalter sind gut zu erreichen, alles wirkt aufgeräumt, Ablagen und Stauraum für Krims und Krams ist genügend vorhanden. Beherrscht wird das Interieur vom neuen System für Entertainment und Navigation. Großer Bildschirm, Touchscreen, Bluetooth, Musik, Telefon – alles an Bord und natürlich auch vom Lenkrad aus zu steuern. Angenehm und einfach!

Die eigentliche Musik spielt jedoch beim neuen Forester im Bereich der Motoren- und Antriebstechnik. Im Testwagen arbeitet die neue Kombination von Dieselboxer und dem neuen Lineartronic genannten Automatikgetriebe. Der 2 Liter Boxer Diesel bringt 108 kW (147 PS) an das Automatikgetriebe, zwischen 1.600 und 2.400 Motortouren reicht das für ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Das macht aus dem Forester keinen Temperamentsbolzen, aber das dürfte auch nicht die Absicht von Subaru gewesen sein. In der gefahrenen Version mit dem CVT-Getriebe ist das Auto in 9,9 Sekunden an der 100-km/h-Marke und bis zu 188 Stundenkilometer schnell. Der Verbrauch liegt dabei laut Subaru bei 6,1 Liter, bei der Testtour nahm er 7 Liter Diesel für die Strecke. Das ist im absolut moderaten Bereich. Für das von Subaru entwickelte neue Automatikgetriebe versicherten sich die Japaner der Assistenz von Antriebsspezialist LuK. Auf die technischen Details wie etwa Variator oder Spreizung zwischen den Untersetzungen sei hier verzichtet. Es funktioniert und macht das Fahren angenehm. Im manuellen Betrieb, geschaltet mit zwei Paddeln am Lenkrad, hat man sieben Gänge zur Verfügung. Stufenlos im Automatikbetrieb zeigt die Lineartronic, wie bequem Autofahren sein kann. Dazu lernen kann die Lineartronic ebenfalls. So bringt ein schneller Tritt auf das Gaspedal die Umschaltung in den manuellen Modus. Fahrspass ist so garantiert. Optimal übersetzt wird das Getriebe bei der Bergauffahrt. Geht es abwärts, schaltet die Lineartronic einen Gang herunter, um so die Bremsleistung des Motors zu nutzen. Bei der Testtour wurden nach einer kurzen Eingewöhnungsphase diese „Übernahmen des Geschehens“ durch das Fahrzeug als äußerst angenehm empfunden und fielen später im Fahralltag nicht mehr auf – aber sie waren da. Was Fahrwerk, Dämpfung und Komfort anbelangt, da hat Subaru wie bisher auch einen guten Kompromiss zwischen Straße und Gelände gefunden. Auf Asphalt bekommt man auch in zügiger gefahrenen Kurven keine schweißnassen Hände und im Gelände hat er selbst in wirklich unwegsamem Gelände hervorragende Traktion. Der bei Subaru „symmetrisch“ genannte Antrieb erkennt Straßenzustand und Fahrweise, die Elektronik sorgt für angepassten Vortrieb.

SUVs werden häufig als Zugtiere genutzt, beim Forester liegt der Anteil der Fahrzeuge mit Anhängerkupplung bei 60 %. Der Forester kann ungebremst 750 und gebremst 2.000 Kilo Anhängerlast aufnehmen. Ein System zur Stabilisierung bei Gespannfahrten hat Subaru entwickelt. Die Fahrdynamikregelung verhindert hier mit Eingriffen in das Geschehen ein Schlingern des Anhängers.

Der Subaru Forester 2.0 D in der von uns gefahrenen Version Sport mit der Lineartronic kostet 40.700 Euro.

Text: Hans-Georg Marmit

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