CD-Tipp – Moroder: Déja-vu

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Er gilt als Pionier der elektronischen Pop-Musik, der Dominanz des Synthesizers – und natürlich des Disco-Sound. Der nur wenige Jahre in war, aber bis heute als Inspirationsquelle dient. 30 Jahre hat Giorgio Moroder kein eigenes Album mehr veröffentlicht, sondern – wie früher auch – im Hintergrund gewirkt, vielleicht sogar in den letzten Jahren mal an sowas wie Ruhestand gedacht. Immerhin ist er 75.

Gut, dass er sich's anders überlegt hat. Déja-vu ist durchweg tanzbar, vor allem aber eine willkommene Begleitung zu den unvermeidlichen Abkühlmaßnahmen – bei diesen Temperaturen. Eingängige Refrains, die im Ohr bleiben, und die Gästeliste kann sich sehen lassen. Unter anderem verzeichnet sie Matthew Koma, Britney Spears und Kylie Minogue.

Schon faszinierend, wie unterhaltsam eine Musik sein kann, die so konsequent auf Elektronik setzt. Vor allem widerlegt Moroder das lange herrschende Vorurteil, dass das künstlich oder kalt klingen muss. Es ist wohl kein Zufall, dass man gelegentlich an ein Moroder-Frühwerk denkt – den Evergreen Son Of My Father, im Original von Chicory Tip. Weniger erinnert Déja vu an eine Künstlerin, die ohne Moroder nicht denkbar wäre: In den Siebzigern schrieb er für Donna Summer Love To Love You Baby mit einer Musik, die keinen Zweifel daran ließ, welche Art von Love gemeint war. Donna Summer startete damit eine Weltkarriere. Ungeachtet der heftigen Diskussionen, die das Lied – vor allem in der 17-Minuten-Version – auslöste. Von derlei Begleiterscheinungen ist Déja vu, perfekt für den Sommer 2015, völlig frei.

Und wer's ein wenig komplexer mag, dem sei ein seit kurzer Zeit wieder auf CD erhältliches Moroder-Werk aus den 70ern empfohlen. So ambitioniert wie der Titel erscheinen auch die Stücke: From Here To Eternity – vom Jetzt zur Ewigkeit.

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