Liebe Leserin!
liebe Leser!

Mit Sicherheit haben Sie auch – wie wir alle in dieser Woche – unter den ersten richtig heißen Sommertagen gelitten. Temperaturen von weit über 30 Grad waren an der Tagesordnung. Und wer da – so wie ich Mitte der Woche – an zwei Tagen mehr als 1500 Kilometer mit dem Auto zurück legen musste, der war schon froh, wenn die Klimaanlage einwandfrei funktionierte, während auf dem Display, 36 oder 37 Grad Außentemperatur angezeigt wurden.

Nun sind solche Tage ja eher die Ausnahme als die Regel, selbst an sehr warmen Sommertagen. Aber es ist ja nicht so, dass wir Autofahrer/innen da etwas völlig Neues und Überraschendes erlebt hätten. Zumal wir ja von diversen Wetterfeen und Wetteronkeln auf allen Fernsehkanälen und im Rundfunk behutsam an das tropische Klima heran geführt worden waren. Und doch gibt es offensichtlich immer wieder Zeitgenossen, denen die Gefahren eines solchen radikalen Witterungsumschwunges nicht bewusst sind.

Als ich am Donnerstag auf einer Autobahnraststätte an der Autobahn A9 kurz hinter Berlin getankt hatte, fiel mir eine Gruppe von Menschen auf, die wild gestikulierend um ein abgestelltes Fahrzeug auf einem Parkplatz vor der Ratsstätte stand. Nun ist es eigentlich nicht meine Art, mich sofort in so eine Menge ein zu mischen und auch noch meinen Beitrag zum Besten zu geben. Aber ich begriff sehr schnell, dass dieser Fall wohl etwas anders lag. Mitten in der brütenden Mittagshitze hatte der Fahrer oder die Fahrerin eines vor der Raststätte abgestellten Fahrzeugs sämtliche Fenster verriegelt und einen kleinen Hund dort auf dem Rücksitz zurück gelassen. Irgend jemandem der Umstehenden muss das wohl aufgefallen sein. Das Tier sah mitgenommen aus, man merkte dem kleinen Kerl förmlich an, wie er in diesem Brutkasten litt.

Natürlich, ein solches Bild tut jedem Tierfreund – eigentlich jedem normal empfinden Menschen – in der Seele weh. Und man denkt sich: „Herrchen oder Frauchen hätte man auch mal eine Zeitlang bei dieser Hitze im Auto einsperren sollen.“Was jetzt aus dem bemitleidenswerten „besten Freund des Menschen“, der da so jämmerlich einem möglichen qualvollen Hitzetod ausgesetzt worden war, wurde, weiß ich nicht. Ich habe nur gesehen, dass ein paar Leute in die Raststätte gingen – besser gesagt hinein stürzten – um den Fahrer ausfindig zu machen. Ich hoffe, dass er oder sie dann gefunden wurde und der kleine Kerl keine gesundheitlichen Schäden genommen hat.

Wir alle sollten angesichts einer solchen Geschichte daran denken, dass wir in solchen Fällen nicht nachlässig handeln. Auch wenn es nur ein paar Minuten sind, in denen ein lebendiges Wesen in dieser Brutkammer verbringen muss, kann völlig unnötig und sinnlos Schaden an Leib und Seele entstehen. Und mitunter soll es ja sogar Leute geben, die ein Kind im heißen Auto zurück lassen mit dem Hinweis: „Du bleibst da. Es dauert nicht lange, ich bin gleich wieder da.“Wie schnell hat man ein Unheil angerichtet, das einen in der Erinnerung ein Leben lang verfolgt.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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