Erste Erfahrungen: VW Touran

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Effizienz, Variabilität und Sicherheit standen im Lastenheft der Wolfsburger-Ingenieure bei der Neuauflage des Touran ganz oben. Mehr als 1,9 Millionen Einheiten des Touran konnte VW seit seiner Markteinführung 2003 absetzen. Mit mehr Platz, mehr Komfort und mit Motoren, die um bis zu 19 Prozent weniger konsumieren, steht der wahlweise fünf- oder siebensitzige Kompaktvan ab Mitte September beim deutschen Handel zum Verkauf parat. Die Preispalette liegt fast auf dem Vorgängerniveau und beginnt bei 23.350 Euro, die dritte Sitzreihe ist aufpreispflichtig (770 Euro). Der Touran bietet im Vergleich zum Vorgänger einige interessante Features. So hat die zweite Generation unter anderem einen Bremsassistent, Traktions- und Reifendruckkontrolle und eine Multikollisionsbremse sowie einem Unfallschutzsystem an Bord, das bei einem drohenden Unfall die Fenster schließt und die Gurte strafft.

Äußerlich wirkt der Wolfsburger, der mit 4,53 Meter um 13 Zentimeter gewachsen und in der Höhe (1,63 Meter) etwas geschrumpft (- 6 mm) ist dynamischer als das Vorgängermodell. Dank des um 11 Zentimeter auf 2,79 Meter verlängerten Radstandes und der vier Zentimeter mehr Breite (1,81 Meter) herrschen großzügige Platzverhältnisse. Das auf dem modularen Querbaukasten von VW basierende Raumwunder bringt jetzt 62 Kilogramm weniger auf die Waage und bietet Platz für 48 Liter mehr Stauvolumen. Hinter der großen Heckklappe können beim Fünfsitzer zwischen 743 und 1.980 Liter (7-Sitzer: 137 – 1.857 Liter) Gepäck verstaut werden. Deutlich aufgewertet wurde der Innenraum mit bis zu 47 Ablage- und Staufächern und der neu entwickelten Fold-Flat-Sitzanlage. Die Sitze müssen nicht mehr – wie beim Vorgänger – ausgebaut werden. Die drei Einzelsitze der zweiten Sitzreihe – die um 20 Zentimeter in der Länge verschiebbar sind – und die beiden Einzelsitze der dritten Reihe lassen sich in Windeseile durch einfaches Ziehen an einer Lasche zu einer durchgängigen, ebenen Ladefläche verwandeln. Neu sind auch die optionalen Ergo Actvie Sitze mit Massagefunktion (je nach Ausstattungsversion ab 620 Euro) für Fahrer und Beifahrer. Bei den von der Aktion gesunder Rücken zertifizierte Sitzen kann auch der Neigungswinkel der Sitzfläche verstellt und die Oberschenkelauflage verlängert werden.

Die modernisierte Motorenpalette des Touran besteht aus Vierzylinder-Direkteinspritzer mit Turboaufladung mit serienmäßigem Start-Stopp-System und Rekuperationsmodus, die mehr Leistung entwickeln und bis zu 19 Prozent verbrauchsoptimiert sind. Als Benziner stehen zunächst ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 81 kW/110 PS und ein 1,4-Liter-Aggregat (110 kW/150 PS) zur Wahl. Abgerundet wird die Motorenpalette durch zwei Selbstzünder, den 1,6 Liter TDI mit 81 kW/110 PS und dem Zweiliter-Diesel mit 110 kW/150 PS. Die Dieselmotoren konsumieren im Schnitt laut Datenblatt 4,4 bis 4,5 Liter. Bei den Benzinern liegen die Verbrauchswerte mit 5,4 bis 5,6 Liter etwas höher. VW ergänzt Anfang nächsten Jahres die Antriebspalette des Touran. Der 1,8-Liter TSI (132 kW/180 PS) und der Zweiliter-TDI (140 kW/190 PS) runden dann das Motorenangebot nach oben hin ab. Bis auf das Enstiegsmodell mit 1,2-Liter-Benzinmotor sind alle Motorisierungen des Touran mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombinierbar.

Für erste Probefahrten stand uns der Zweiliter-TDI, der ab 30.975 Euro zu haben ist, auf den Straßen rund um Amsterdam zur Verfügung. Der 150 PS starke Turbodiesel erreicht sein maximales Drehmoment von 340 Nm zwischen1750 und 3000 min-1, entwickelt aber schon darunter ordentliche Zugkraft. Damit meistert das rund 1,5 Tonnen schwere Raumwunder in 9,3 Sekunden den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100. Er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 208 km/h. Im Schnitt konsumiert der Wolfsburger laut Datenblatt 4,4 Liter Diesel pro 100 km. Unser Verbrauch lag um einen Liter darüber. Positiv aufgefallen ist das gut abgestimmte Fahrwerk.

Die Optionenliste des in den drei Ausstattungsstufen Trendline, Comfortline und Highline erhältlichen Touran ist lang: So kostet beispielsweise der Anhängerrangierassistent 515 Euro, der Abstandsradar mit Umfeldbeobachtung und Citynotbremse 270 Euro sowie Spurwechsel- und Ausparkassistent 575 Euro. Optional ist auch noch ein XXL-Panorama-Schiebedach mit einer Glasfläche von 1,4 m² für 1.400 Euro erhältlich.

Text und Fotos: Ute Kernbach

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