CD-Tipp – Stevie Wonder: Hotter Than July

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Es gibt Künstler, bei denen das Erreichen des sogenannten Rentenalters schiere Verwunderung auslöst. Stevie Wonder, just 65 geworden, ist so ein Fall. Man reibt sich die Augen, man rechnet nach – und muss dem Ergebnis der Rechnung beipflichten. Immerhin – es ist nur eine Zahl.

Und tatsächlich – zu Beginn seiner Karriere hieß er noch Little Stevie Wonder, machte früh von sich reden als musikalisches Multitalent. Mit der Verkleinerungsform im Namen war bald Schluss, und spätestens mit Songs In The Key Of Life festigte er 1976, gerade 26-jährig, seinen Ruf als Meister seines Faches, um nicht schon wieder von einem Genie oder Wunderkind zu sprechen.

Später veröffentlichte er mit Journey Through The Secret Life Of Plants ein komplexes Werk, für viele Fans sicher eine Herausforderung beim Zuhören. Dann wieder gelang ihm Eingängiges, Hittaugliches wie I Just Called To Say I Love You, immer wieder wurden frühere Werke technisch aufpoliert in verbesserter Klangqualität veröffentlicht. Das Material gab's allemal her.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass Stevie Wonder auch ein politischer Künstler ist. Vielfältig sein Engagement für Menschenrechte, deutlich seine Position gegen Apartheid. Besonders deutlich zeigt dies ein Song, der längst eine gern gesungene Geburtstagshymne ist, als geeigneter Titel für einen frohen Tag beliebt. An dessen politischen Hintergrund sei hier erinnert, denn er trug, veröffentlicht auf dem Album Hotter Than July wesentlich dazu bei, dass der Geburtstag von Martin Luther King in den USA seit 1986 ein Feiertag ist. Einer von vielen Gründen, Stevie Wonder in eigener Sache zu zitieren, sprich: Happy Birthday!

Stevie Wonder: Hotter Than July (Motown)

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