Nachdem Peugeot die jahrzehntelange Abwesenheit im Wüstenrennsport mit der Teilnahme bei der Dakar 2015 beendet hatte, stießen natürlich die Resultate innerhalb des PSA-Konzerns (Peugeot und Citroën) nicht gerade auf lautstarken Jubel. Die Endplatzierungen 11 (Stéphane Peterhansel/Cottret) und Cyril Deprés als 34 ließen das engagierte französische Team jedoch nicht in das sprichwörtliche tiefe Loch fallen. Die Etatmittel für weitere Engagements im Cross-Country-Sport wurden frei gegeben, so dass man an Analyse und Verbesserungen mit genügend Vorzeit herangehen konnte. Das Fahrerteam scheint nach ersten Gesprächen Bestand zu halten: Carlos Sainz, der bei der Dakar 2015 frühzeitig die Segel streichen musste, Stéphane Peterhansel und Cyril Deprés bleiben bei der Stange, bringen ihre Erfahrungen ein. Als Schwachpunkte im superharten Wettbewerb der Dakar zeigten sich vor allem die Stoßdämpfer mit ihren extra langen Hubwegen und komplizierten Aufhängungen sowie der offensichtlich etwas zu kurze Radstand, also die Distanz zwischen den Achsen.
Aus dem Wassersport ist der Hinweis Länge läuft hinreichend bekannt, soll heißen: Je länger der Radstand desto stabiler ist das Geradeaus-Fahrverhalten. Nun, die Mannen um den technischen Einsatzleiter sind gerade dabei, alte Malaisen zu korrigieren und neue Lösungen einzubringen. Erste Fahrtests werden in den frühen Sommermonaten bei Los Monegros (Zaragoza/Spanien) anstehen, schließlich soll das Debüt der Neuen für die China Grand Rally vom 29. August bis 12. September 2015 (7.000 Kilometer) einerseits erfolgreich sein, andererseits auch Erkenntnisse für die Dakar-Teilnahme 2016 bringen. Laut Mitteilung von Peugeot France bleiben alle 3 Fahrer und Beifahrer auch für die nächsten großen Herausforderungen verpflichtet. Die China-Rallye allerdings wird unter den reinen Farben der Tricolore francaise bestritten: Nur Peterhansel und Després sollen dort an den Start gehen.
Erste Fahrtests in Südfrankreich bestätigen die richtigen Analysen und auch bereits erste Verbesserungen. Der Peugeot 2008 DKR ist als Buggy laut Reglement eingestuft, da er kein Allradler ist, sondern nur einachsig angetrieben wird. Am 6-Zylinder-Diesel-Triebwerk wird nicht allzu viel zu verändern sein, da dies bei der Dakar sehr zuverlässig gearbeitet hatte. Dennoch werden eine Hand voll PS und einige Newtonmeter Drehmoment noch zu finden sein. Das ganz große Ziel der Franzosen heißt natürlich: Dakar 2016. Und dann bitte erfolgreicher als 2015. Dennoch sollte der Fairness halber gesagt sein, dass für ein brandneues Fahrzeug ohne jedwede vorherige Kampferfahrung der Dakar-Auftritt so erfolglos nun auch wieder nicht war und Hoffnung für die Zukunft hinterließ.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder/Quelle: Chema Huete/www.4x4pasion.com
