Auto-Messen: Mit immer größerem SUV- und Allradanteil

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Auto-Messen stellen weltweit stets das ganz große Fenster der aktuellen Jetztzeit dar. Serienmobile wie auch zukunftsträchtige Kreationen im Wechsel mit Experimentalfahrzeugen, so genannten Concept Cars. Nicht alle Messen räumen den Allradfahrzeugen so viel Raum ein wie in diesem Jahr der Autosalon Genf. Dass Nordamerika in diesen Segment ganz vorne steht, hängt mit einer ewig langen Tradition zusammen, die gerade dort mit besonderer Liebe gepflegt wird und überwiegend den Bereich Light Trucks betrifft, also den Pickups. Daneben werden Entwicklungen ausgestellt und vorgeführt, nach deren Sinn und Zweck man mit hoher Berechtigung fragen darf. Dass USA da von äußerster Großzügigkeit gezeichnet ist, aber: Genf? Da trieben Designkreativität und Ingenieurseinfallsreichtum doch auch seltsame Blüten.

Extrem-Umbauten auf der Basis altbekannter und erfolgreicher Fahrzeugmodelle feierten auch da fröhliche Urständ. Und: es sind nahezu stets die gleichen Firmen, die für Umbauten als besonders geeignet scheinen: Mercedes Benz (G- Modell), Land Rover (Defender-Familie) und Toyota (Land Cruiser-Serie). Also durchweg echte Allradfahrzeuge mit allem, was diesen Typus auszeichnet: zuschaltbarer oder permanenter Allradantrieb, Gelände-Reduktionsgetriebe, hohe Wat-Tiefe und einiges mehr.
Einige dieser Extremumbauten fielen uns auf: Da wird ein klassischer G extrem hoch gelegt, wir tippen auf etwa 15-18 Zentimeter, dafür rüstet man ihn mit extrem flachen Niederquerschnittreifen aus, die einen Teil der Höherlegung wieder konterkarieren. Ein weiterer Frevel der gleichen Basismarke: der deutsche Tuner Brabus zeigt einen G als 6×6-Pickup mit mehr als üppiger Länge und beträchtlichen Überhängen vorne und hinten: absolut unsinnig für's Gelände, da die Mehrlängen die Böschungswinkel drastisch verkleinern und somit das Fahrzeug schneller aufsitzen lassen. Die britische Firma Kahn-Design kreierte den Flying Hunter, auf der Basis eines Land Rover Defender 110 und spendierte ihm statt des serienmäßigen 4×4 einen 6×6-Antrieb. Die Länge entspricht etwa der eines kleinen Schulbusses und zeitigt ähnliche Negativa wie beim überlangen Brabus-Pickup. Hingegen spürt man gleich, wer sich in der Materie auskennt und einen Geländegänger mit viel Herz und dennoch kompetentem Sachverstand auf größere Aufgaben umrüstet: die Techniker und Ingenieure von Land Rover im britischen Solihull modifizierten den ohnehin als Expeditionsfahrzeug fast schon idealen Defender 110 (also den langen im Gegensatz zum kürzeren 90er) nochmals so, dass er sich stark von der Konkurrenz absetzte: länger als die Serie und auch höher, da ein gewaltiger stabiler Träger das gesamte Dach vollflächig belegte, vorne und hinten daran noch Fahr- und Arbeitsleuchten montierte und das ganze Schiff auch noch höher legte. Ein kleiner Wermutstropfen leider auch hier: der Hecküberhang setzt extremen Geländefahrten schnell ein Ende durch Aufsetzen achtern. Trotzdem: ein echter Hingucker in knallorange! Im reinen SUV-Bereich scheinen sich zukunftsträchtige Technologien langsam ebenfalls zu etablieren: Hyundai und Renault zeigten Hybrid- und die Koreaner einen Brennstoffzellenantrieb für einige SUV-4×4-Modelle. Bis die auf den Markt kommen, werden höchstens noch 1-2 Jahre vergehen: gute Aussichten für die nahe Zukunft.

Text: Frank Nüssel
Bilder und Quelle: 4x4pasion.com

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